Nach dem Tod seiner Frau will der gebürtige Shetlander Detective Inspector Jimmy Perez (Douglas Henshall) mit seiner Stieftochter Cassie (Erin Armstrong) einen Neuanfang wagen und kehrt zurück auf die Shetland-Inseln. Der ebenso kühle wie selbstbewusste Kommissar sieht das Leben auf der dünn besiedelten, nordatlantischen Inselgruppe nach Jahren auf dem Festland nun mit anderen Augen.

Während der Ermittlungen in seinem ersten Mordfall wird der Rückkehrer immer wieder mit den Vorurteilen und inneren Spannungen der eingeschworenen Gemeinschaft konfrontiert. Doch durch die Hilfe seiner neuen Kollegen Alison ‚Tosh‘ McIntosh (Alison O´Donnell) und Sandy Wilson (Steven Robertson) findet sich Jimmy Perez wieder mit den Eigenarten der Inselbewohner zurecht. Die abgeschiedene, manchmal unwirtliche Umgebung stellt ihn und das Team vor besondere Herausforderungen. (Verleihinfo)

Filminfos

O-Titel: Shetland. Season 1 (GB 2013/14)
Dt. Vertrieb: Edel Germany
VÖ: 14.4.2017
EAN: 4029759106166
FSK: ab 12
Länge: ca. 480 Min.
Regie: Peter Hoar, John McKay, David Moore, Stewart Swaasand
Drehbuch: David Kane, Gaby Chiappe, Richard Davidson

Rollen und Darsteller:

DI Jimmy Perez: Douglas Henshall
PC Sandy Wilson: Steven Robertson
DC Alison ´Tosh´ McIntosh: Alison O´Donnell
Joseph Wilson: Alexander Morton
Cassie Perez: Erin Armstrong
Sergeant Billy McCabe: Lewis Howden
Jackie Haldane: Lindy Whitefort
Ronald Haldane: Jim Sturgeon
Anna Haldane: Claire Rafferty
Professor Paul Berglund: Martin Wenner
Gwen James: Geraldine Alexander
Duncan Hunter: Mark Bonnar
Mima Wilson: Sandra Voe
Sophie: Sophie Rundle
Hattie James: Gemma Chan
Vicky Kirkland: Alison Peebles
Sally Henry: Rebecca Benson
Magnus Bain: Brian Cox
u.v.a.

Die EPISODEN (jede à  ca. 112-115 min)

Folge 1: Im kalten Licht des Frühlings (Red Bones)

Polizist Sandy Wilson (Steven Robertson) findet geschockt seine Großmutter Mima (Sandra Voe) erschossen vor ihrem Haus. Einen kühlen Kopf bewahrt Detective Inspector Jimmy Perez (Douglas Henshall), der sich bei ihrer Verwandtschaft umschaut. Verwundert stellt er fest, dass sich die Trauer um die Getötete in Grenzen hält. Ihr Sohn Joseph (Alexander Morton) weiß wenig Gutes über die streitbare Frau zu sagen, bei ihrer wohlhabenden Verwandten Jackie Haldane (Lindy Whiteford) gibt es wie gewohnt Champagner.

Auf voreilige Schlüsse will sich der erfahrene Ermittler trotzdem nicht einlassen. Im Dorf glaubt man, den Schuldigen bereits zu kennen: den trinkfreudigen Ronald Heldane (Jim Sturgeon). Der bestreitet allerdings vehement, seine Großtante versehentlich bei der Kaninchenjagd erschossen zu haben. Spuren am Tatort lassen zudem auf einen Einbruch schließen. Was könnte jemand von der mittellosen Witwe gewollt haben? Von Wert scheint nur ihr Hof, wo der geschäftstüchtige Duncan Hunter (Mark Bonnar) gerne Ferienwohnungen gebaut hätte. Im Gegensatz zur alten Mima möchte ihr Sohn nun verkaufen.

Nicht nur wegen ihm gerät das Grundstück in den Fokus der Ermittlungen: Am Tag vor der Tat fanden Archäologen bei Ausgrabungen einen menschlichen Schädel. Aus welcher Zeit dieser stammt, können Professor Paul Berglund (Martin Wenner) und dessen Mitarbeiterin Hattie James (Gemma Chan) erst nach einer genauen Untersuchung auf der Hauptinsel bestimmen. Von dort erwarten die Insulaner schon bald zahlungskräftige Sommergäste. Da käme es vielen gelegen, wenn der Fall keine weiteren Kreise zieht. (Quelle: ARD)

Mein Eindruck

Der neue Detective Inspector auf den Shetland-Inseln hat eine Vorgeschichte, die für ein interessantes Familienleben sorgt. Jimmy Perez (D. Henshall) hat auf dem Festland gelebt – vermutlich in der Ölstadt Aberdeen. Seit er aber erfahren hat, dass seine Frau Fran an einer Krankheit gestorben ist, kehrt er zurück, um sich seiner Stieftochter Cassie anzunehmen. Stieftochter deshalb, weil Cassies Vater nicht Jimmy ist, sondern der geschäftstüchtige Duncan Hunter (Mark Bonnar), der sich schon mal als halbseidener Buchmacher seine Brötchen verdient.

Seine Rückkehr aus dem schottischen Exil macht Jimmy zu einem „vertrauten Außenseiter“: Er kann seine ehemaligen Schulkameraden und Jugendfreund mit Sympathie begrüßen, aber auch mit dem kritischen Auge eines Kriminalers. Schon bald zeigt sich, dass der schottische Schauspieler D. Henshall einen ebenso kühlen wie selbstbewussten Ermittler, der sich vom Denken der Alteingesessenen absetzt.

Es ist immer ein gutes Krimirezept, ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit zutage zu fördern. Dieses hier ist ganz besonders interessant und noch nirgends thematisiert worden: Die Shetlander unterhielten im 2. Weltkrieg einen geheimen Pendelverkehr mit dem von Nazis besetzten Norwegen: den Shetland Express. Sie beförderten Agenten und Flüchtlinge. Auf den Booten arbeiteten nicht nur Schotten, sondern auch Norweger, und Mima verliebte sich in einen davon, sehr zum Missfallen eines anderen Verehrers. Als gegen Kriegsende auf dem „Express“ nicht nur der Norweger, sondern auch eine Ladung Gold verschwand, begann der wundersame Aufstieg der Haldanes im Fischfang – und der Ursprung dieses Erfolgs durfte nie ruchbar werden…

Das absolute Highlight dieser Episode ist das Festival „Up Helly Aa“, das an die Wikingerzeit erinnert und bis heute gefeiert wird, indem sich Männer als Wikinger kostümieren und durch die Straßen von Lerwick ziehen. Höhepunkt des farbenprächtigen Spektakels ist die Verbrennung einer Langboots der Wikinger. Das Flammenmeer sieht vor dem schwarzen Nachthimmel natürlich prächtig aus. So kann man Karneval also auch feiern!

Folge 2: Die Nacht der Raben (Raven Black)

Ein grausiger Fund erschüttert den Küstenort Ravenswick. Bei einem Spaziergang mit ihrem Hund entdeckt Jess Collins (Frances Grey) eine Leiche: Es ist Catherine Ross (Sophia Carr-Gomm), die Babysitterin ihrer Tochter. Die örtliche Zeitung zieht sofort Parallelen zu einem anderen Fall, dem spurlosen Verschwinden eines Mädchens vor 19 Jahren. Denn die Vermisste Catriona wohnte im selben Haus wie Catherine.

Noch etwas lässt auf einen Zusammenhang schließen: Die erste Spur führt die Polizei zu Magnus Bain (Brian Cox), den die Ermordete am Abend vor ihrem Tod bei einer Mutprobe besucht hat. Auch bei dem früheren Fall stand der kauzige Einsiedler unter Verdacht. Daher scheint im Dorf, wo die Gerüchteküche mächtig brodelt, mit ihm der Schuldige bereits gefunden. Detective Inspector Jimmy Perez (Douglas Henshall) lässt sich von der aufgeheizten Stimmung wenig beeindrucken.

Hinweise am Tatort lassen den besonnenen Ermittler darauf schließen, dass die siebzehnjährige Catherine ihren Mörder sehr gut kannte. Oder ihm sogar sehr nahestand. Das spricht gegen den gruseligen Alten. Ebenso der Umstand, dass alle Daten auf ihrem Laptop gelöscht wurden. Auch ihr Handy fehlt. Wer möchte da etwas vertuschen? Infrage kommt Kunstlehrer Hugo Scott (Tunji Kasim), den die Schülerin in der Todesnacht heimlich aufsuchte. Seine Erklärung, warum Catherine zu so später Stunde noch bei ihm war, klingt wenig plausibel. (Quelle: ARD)

Mein Eindruck

Die Insulaner sind kurz davor, ein Pogrom gegen den geistig zurückgebliebenen Magnus Bain zu veranstalten. Der Einsiedler trauert seit Jahren um seine Tochter Agnes, deren Schicksal in ein Geheimnis gehüllt ist, das Jimmy Perez lüften muss. Brian Cox spielt den Eremiten hervorragend und glaubhaft. Der Alte hat nur einen Raben als Gesellschaft, und dieser wird getötet, als die Meute nächtens die Einsiedlerhütte stürmt und verwüstet. Derweil sitzt Bain bereits in Schutzhaft.

Doch wider Erwarten ist diese Zelle auf der Polizeiwache von Lerwick kein Ort der Sicherheit, sondern des Schreckens: Hier wurde Magnus einst von Polizisten derart zusammengeschlagen, dass er ein Gehirntrauma davontrug. Was aber wollte Catherine von dem Alten? Wie Perez herausfindet, arbeitete sie an einer Filmdoku, bei der zahlreiche Geheimnisse zutage gefördert werden sollten. Offenbar entdeckte sie ein Geheimnis zuviel.

Das raffinierte Drehbuch von Gaby Chiappe verbindet gekonnt die Krimi-Spannung mit einem tiefen Einblick in eine abgeschottete Gemeinschaft, die ihren Außenseitern keinen leichten Stand lässt. Unter der Regie von John McKay gelingt es Kamerafrau Cinders Forshaw mit grandiosen Landschaftsaufnahmen und ruhigen Einstellungen, die besondere Stimmung dieser Serie herbeizuzaubern. Das Finale ist packend herbeigeführt und dürfte auch so manchen Sherlock Holmes unter den Zuschauern überraschen.

Folge 3: Tote Wasser (Dead Water)

Über einen unerwarteten Besuch freut sich Jimmy Perez (Douglas Henshall). Sein alter Freund Jerry Markham (Iain Robertson) hat auf Mainland zu tun und schaut für einen Drink vorbei. Die Freude währt leider nur kurz, denn am nächsten Tag erreicht Perez eine schlimme Nachricht: Auf einer Küstenstraße kam Markham von der Spur ab und stürzte die Klippen hinunter. An der Todesstelle, wo die aus Aberdeen eingeflogene Tatortermittlerin Willow Reeves (Nina Sosanya) die Spuren aufnimmt, kommen Perez erste Zweifel an einem Unfall.

Zudem findet er heraus, dass der investigative Journalist zu einem Pipeline-Vorhaben recherchierte. Für das umstrittene Projekt soll die eingesessene Fischfarm von Joe Dalhousie (David Hayman) weichen. Um ihn zum Verkauf zu drängen, scheinen dem Konzern Storne Gas alle Mittel recht. Angeführt von Evie Watt (Kari Corbett) machen die Inselbewohner gegen die Pläne mobil. Unter ihnen gibt es ebenfalls tief sitzenden Zwist und sogar alte Feindschaften. Deshalb sind Evie und ihr Verlobter John Henderson (Steven Cree) nicht gut auf den streitbaren Jerry zu sprechen. (Quelle: ARD)

Mein Eindruck

Schotten und Hochzeiten passen nicht gut zusammen, weiß jeder, der die Rote Hochzeit in „Game of Thrones“ gesehen hat. Sie beruht auf einer schottischen Hochzeit, bei der zahlreiche Gäste abgemurkst wurden. (Das gibt George R.R. Martin auf einer Doku zu den DVDs zum besten.) Auch hier muss Evie. Die Braut, erleben, dass am Ende der Hochzeit nicht alle Gäste überleben.

Jimmy Perez hat indessen ganz andere Sorgen. Cassie, die Stieftochter des Witwers (Erin Armstrong), wird flügge und will nach Edinburgh, um einen draufzumachen. „Was kann schon schiefgehen, Dad?“ Na, so ziemlich alles, würde er ihr am liebsten sagen. Doch jede Generation muss nach ihrer Fasson glücklich werden. Während sich sein Markham-Fall immer verwickelter zu einem Fall von Industriespionage entwickelt, muss er Cassie mit ihren Freundinnen ziehen lassen. Doch Perez hat nicht mit den Abgründen gerechnet, die in den eigenen Inselfamilien lauern – und dass ihm eine schöne Frau einen Antrag macht.

In zwei Richtungen hält Regisseur David Moore die Spannung in dem Kriminalfall lange offen: Geht es um alte Familienfeindschaften oder einen Konflikt um die zukünftige Lebensweise? Kameramann Jean Philippe Gossart fängt die schroffe Schönheit der Shetland-Inseln ein, die durch den Fortschritt bedroht wird.

Folge 4: Sturmwarnung (Blue Lightning)

Die wenigen Bewohner von Fair Isle, der Heimat von Detective Inspector Jimmy Perez, ereilt eine schreckliche Nachricht: Jemand hat die renommierte Vogelkundlerin Anna Blake (Leigh Biagi) in ihrem Labor erschlagen. Perez und seine Kollegin Alison McIntosh (Alison O‘Donnell) erreichen die entlegene Insel, bevor der Verkehr nach Mainland wegen eines Sturms eingestellt wird.

Entsprechend auf sich alleine gestellt, beginnen sie mit den Nachforschungen, die Spuren lassen auf eine heftige Auseinandersetzung mit tödlichem Ausgang schließen. Dazu passt, dass die Wissenschaftlerin bei einer Feier am Vorabend offenbar in Streitereien verwickelt war. Ins Visier der Ermittlungen gerät der sonderliche Doktorand Peter Latimer (Anthony Howell). Er stand der Getöteten offenbar näher, als es ihrem Mann Frank Blake (John Lynch) lieb sein konnte.

Obwohl das Alibi des Nebenbuhlers viele Fragen aufwirft, sieht Perez ihn nicht als einzigen Verdächtigen. Der Überraschungsbesuch von Tessa Warren (Julie Hale) bei ihrem Mann Bill (David Annen), der zum Forscherteam gehört, könnte ebenso etwas mit dem rätselhaften Fall zu tun haben wie das Auftauchen des Sohnes der Ermordeten. Zudem benimmt Annas Assistent Finlay Caulfield (David Ireland) sich auffällig – ihn ertappt Perez dabei, wie er heimlich den Speicherchip seiner Kamera zerstören will… (Quelle: ARD)

Mein Eindruck

Jimmy Perez kehrt auf seine Heimatinsel Fair Isle zurück. Die Begegnung mit Eltern und Freunden ist der nächste Schritt, nach dem Tod seiner Frau sein Leben neu zu sortieren. Doch zwei Dramen entwickeln sich beinahe unbemerkt. Die Tötung von Anna Blake ist Teil eines größeren Plans, der sich unter den Vogelkundlern der Insel entspinnt. Schon bald folgt eine Explosion, und in den Flammen verbrennt ein Mann.

Kurz vor dem Sturm erreichten zwei Gäste die Insel. Tessa ist die Frau eines der Wissenschaftler und wirkt auf den ersten Blick harmlos. Der zweite Gast ist Joe Blake, Sohn der Ermordeten, ein Schuljunge von etwa 16 Jahren, der den jungen Mann Angus sprechen will, der in dieser Nacht seinen 18. Geburtstag feiert. Doch Angus´ Eltern haben etwas gegen Joe, und es dauert sehr lange, bis Perez den Grund durchschaut: Joe und Angus sind schwul. Joe liebt Angus, doch der erwidert seine Liebe nicht. Doch Perez braucht Angus als Hacker, um das Passwort von Anna Blakes Laptop zu knacken. Erst danach versteht er die ätzende Kritik Joe Blakes an der Polizeipräsenz auf der Insel. Die dämlichen Cops werden die Lebenslügen der Insulaner nie durchschauen. Doch er hat Perez eindeutig unterschätzt.

Im Finale kommt es zu einer packenden und zugleich ergreifenden Szene. Über dem Abgrund einer schmalen Bucht steht ein Mensch, der entschlossen ist, sich in den Tod zu stürzen. Kann es Perez gelingen, dies zu verhindern?

Die DVD

Technische Infos:
Bildformate: 16:9
Tonformate: D und Englisch in DD 2.0 (DVD 1) und DD 5.1 (DVDs 2-4)
Sprachen: D, Englisch
Untertitel: keine

Extras:
Trailershow

Mein Eindruck: die DVD

Das digital aufgenommene Bildmaterial ist frei von Fehlern wie etwa Artefakten oder dem berüchtigten Gegriesel in nachtaufnahmen, wie man es zuweilen bei schlampigen Produktionen finden kann. Die Umrisse sind scharf, die Kontraste deutlich, so dass keine verwaschenen Bilder das Auge ärgern. Die Kamera malt bisweilen mit Licht und Schatten, so etwa in der Einsiedlerhütte von Magnus Bain – oder bei der Schiffsverbrennung zum Abschluss des Festivals Up Helly Aa.

Diese Qualitäten treffen natürlich nicht auf die zahlreichen Aufnahmen von Überwachungskameras zu, mit denen selbst das vermeintlich idyllische Lerwick geradezu übersät ist. Auch Handyfotos und -videos, an denen etwa Catherine beteiligt war, glänzen nicht gerade durch Topqualität. So wird also auch optisch und augenfällig eine zweite Ebene von Realität eingeführt: die Vergangenheit.

Der Ton

Der Ton liegt recht unterschiedlich vor. Dolby Digital 2.0 erklingt auf DVD 1, dem sogenannten „Pilotfilm“ (mehr dazu unten). Dolby Digital 5.1 ist auf den restlichen drei Silberscheiben zu vernehmen, und das klingt gleich viel besser. So ist etwa der Sturm in Folge 4 gut zu vernehmen, ebenso wie die nie endenden Meeresgeräusche: Wellenrauschen, Brandung, Wind – und Möwen. Auf meiner modernen, aber nicht allzu kräftigen Anlage – sie hat nicht mal poplige 1000 Watt – erklang der Ton ausreichend klar.

Aber man achtet ja als deutscher Zuschauer sowieso mehr auf die Verständlichkeit des Dialogs. Die Genauigkeit der Synchronisation kann ich nicht beurteilen, aber jedes Wort ist deutlich zu verstehen – erstaunlich angesichts der zahlreichen Umgebungsgeräusche. Wie gut man den O-Ton versteht, hängt natürlich davon ab, wie gut man mit dem schottischen Akzent zurechtkommt. Untertitel gibt es wie bei ZDF-DVDs üblich wieder mal keine.

EXTRAS

Trailershow (5:10 min)

  1. „Vera-Staffel 4“ (siehe meinen Bericht)
  2. „Scott & Bailey-Staffel 4“
  3. „Jack Taylor Vol.1“

Hintergrundinformationen

Was den deutschen Zuschauern hier übrigens als Pilotfilm und erste Staffel angeboten wird, besteht im britischen Original aus einer ersten und zweiten Staffel. Staffel 1 aus einem im Jahr 2013 entstandenen 2x je ca. 60 Minuten langen Zweiteiler und Staffel 2 kommt im Original als ein Sechsteiler, ebenfalls mit einer Länge von jeweils ca. 60 Minuten je Folge, daher.

Staffel 1:
Folge 1: Red Bones (1) – BBC-Erstausstrahlung: 10.03.2013
Folge 2: Red Bones (2) – BBC-Erstausstrahlung: 11.03.2013

Staffel 2 :
Folge 1: Raven Black (1) – BBC-Erstausstrahlung: 11.03.2014
Folge 2: Raven Black (2) – BBC-Erstausstrahlung: 18.03.2014
Folge 3: Dead Water (1) – BBC-Erstausstrahlung: 25.03.2014
Folge 4: Dead Water (2) – BBC-Erstausstrahlung: 01.04.2014
Folge 5: Blue Lightning (1) – BBC-Erstausstrahlung: 08.04.2014
Folge 6: Blue Lightning (2) – BBC-Erstausstrahlung: 15.04.2014

Sowohl für die deutschen Erstausstrahlungstermine in der ARD im März und Mai 2016 sowie im April 2017, als auch für diese DVD wurden die vier Zweiteiler jeweils zu einer Folge mit einer Laufzeit von knapp zwei Stunden zusammengefasst. Inzwischen ist die Serie so beliebt geworden, dass bereits mit den Dreharbeiten für die vierte Staffel begonnen wurde. Doug Henshall (Primeval, Outlander) ist immer noch dabei.

Unterm Strich

Diese Krimiserie verarbeitet Motive aus den Romanen von Ann Cleeves. Wie akkurat dies erfolgt kann aus Mangel an Kenntnis dieser Krimis nicht beurteilen, aber die Plots erscheinen folgerichtig und plausibel. Natürlich muss eine Fernsehfolge auf einen Rhythmus achten. So ist schon aus Produktionsgründen jeweils in der Mitte eine Zäsur festzustellen.

Nicht selten zerrt der Chef der Ermittler seine Mitarbeiter vor eine Stellwand, an die die Fotos und Indizien des Mordfalls gepinnt sind. Das kommt Fans von „LEWIS“ oder „VERA“ doch recht vertraut vor. Schön für den Zuschauer: Der Chef resümiert den Stand der Ermittlung und stellt eine jeweils entsprechende Theorie auf. Diese ändert sich laufend. Wer mitdenkt, kommt schneller auf die Lösung.

Geschickt verbindet der jeweilige Kriminalfall die Frage nach dem Täter mit einem dunklen Geheimnis aus der Vergangenheit, das nun zutage kommt. Das kennen wir schon aus LEWIS und VERA und ist geradezu das Erfolgsrezept für eine respektable englische Krimiserie.

Deshalb dürfte sich der Zuschauer nun fragen, was denn diese Krimiserie von den anderen unterscheidet. Es ist, wie etwa bei VERA, die wildromantische Insel- und Küstenlandschaft. Es sind aber auch die rauhen Bewohner dieser abgelegenen Gegend, deren Traditionen sowohl bedroht als auch Touristenattraktionen sind, siehe Up Helly Aa. Sie verweisen auf die Nähe zu Norwegen und dem restlichen Skandinavien bis hinauf nach Island.

Die Optik

Wenn aber die Schauplätze etwas Besonderes sein sollen, dann müssen sie auch angemessen optisch in Szene gesetzt werden. Dies besorgen nicht weniger als drei Kameraleute. In Folge 1 tut dies Gavin Struthers, in Folge 2 Kamerafrau Cinders Forshaw, und in Folge 3 Jean Philippe Gossart. „schroffe Schönheit“ ist die Phrase, die die ARD am meisten für die Inselszenerie bemüht. Allerdings gilt es auch festzuhalten, dass Regen- und Schneeszenen praktisch nicht vorkommen, obwohl sie doch vor Ort zu finden sind. Die „Schönheit“ beruht nur auf dem sonnigen Wetter, das das Drehen überhaupt erlaubte. Es ist eine optische Täuschung – aber eine willkommene, solange man sie als solche erkennt.

Die DVDs

Die vier Silberscheiben bieten gutes, kontrastreiches Bild bei gutem bis ausgezeichnetem Ton. Untertitel gibt es wie üblich nicht, aber eine Synchronisation, die plausibel klingt. Insbesondere die charaktervollen Gesichter der Schauspieler haben es mir angetan – ich kann mich kaum daran sattsehen, welche Originale die Produzenten immer wieder auftreiben, nicht zuletzt Stars wie Brian Cox. Ich bin froh, dass Douglas Henshall auch in Staffel 3 und 4 mit von der Partie ist, denn er ist der ruhende Pol im Plot, der sowohl Ermittlungskompetenz als auch Menschlichkeit miteinander vereint.

[Wertung]

Mima2016: 4 out of 5 stars (4 / 5)

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