Ein letztes Mal ermitteln Detective Constable Rachel Bailey und Detective Constable Janet Scott bei der Manchester Metropolitan Police, unter der Leitung von DCI Gill Murray.??Obwohl die beiden unterschiedlicher nicht sein könnten, verbindet die Frauen mehr als die tägliche Jagd nach Verbrechern – sie sind Freundinnen. ?Doch die Freundschaft wird immer wieder auf die Probe gestellt. Beruflich setzen sie sich mit schwierigen Fällen und menschlichen Abgründen auseinander und auch abseits der Gewalt haben sie mit ihren turbulenten Privatleben zu kämpfen.?? Im Serien-Finale fordert eine neue grausame Mordserie das ganze Team heraus. Die Gefahr kommt aus dem geheimen Darknet – wo sich User gegenseitig zum Mord anstiften und Videos davon hochladen.? Ein krankes Spiel beginnt – können die beiden das nächste Opfer finden, bevor der Mörder ihnen zuvorkommt? (Verleihinfo)
Hintergrundinformationen
In der britischen Dramaserie „Scott & Bailey“ wird das berufliche und private Leben der beiden Polizistinnen DC Rachel Bailey (Suranne Jones) und DC Janet Scott (Lesley Sharp), die beim Major Incident Team der Manchester Metropolitan Police arbeiten. Diese (fiktive) Abteilung wird geleitet von DSI Julia Dodson.
Während Rachel sowohl im Privatleben als auch bei den Polizeiermittlungen oft sehr impulsiv agiert, geht ihre Freundin Janet Dinge eher bedächtig und gut durchdacht an. Die verheiratete Janet hat zwei Töchter, die über die Stränge schlagen. Rachel hingegen hat keine Familie, aber ein Baby in der Pipeline.
Filminfos
O-Titel: Scott & Bailey – Volume 5 (GB 2016)
Dt. Vertrieb: Edel Germany
VÖ: 9.6.2017
EAN: 4029759121589
FSK: ab 12
Länge: ca. 136 Min.
Regisseur: Alex Kalymnios
Drehbuch: Lee Warburton
Musik: nur Erkennungsmelodie
Darsteller: Suranne Jones, Lesley Sharp u.a.
DIE EPISODEN
Jede Episode ist ca. 42 Minuten lang und alle hängen zusammen, so dass sie zusammen eine komplette Ermittlung ergeben.
Folge 1: Mord im Darknet (Home Fires) (42 min.)
Rachel kommt zurück zu Bailey, nachdem sie ein Jahr lang in London in einer anderen Abteilung gearbeitet hatte – sie versucht, mit Janet wieder ein gutes Verhältnis aufzubauen, doch dann werden die beiden mit einem schrecklichen Mordfall konfrontiert. Ein krankes Spiel beginnt – können die beiden das nächste Opfer finden, bevor der Mörder ihnen zuvorkommt? (Text: SONY Channel)
Alle Tatorte, an denen der oder die Mörder zuschlagen, sind mit einem Pentagramm aus Kreide gekennzeichnet. Dieser Kreidestern könnte bald auch an einem der Häuser prangen, wo Rachel bzw. Janet wohnen. Lange wird gerätselt, nach welchem Prinzip der oder die Mörder ihre Opfer auswählen. Die Unmenge von Überwachungskameras, mit denen englische Städte übersät sind, lässt kaum einen Winkel unbeobachtet und schon bald hegen Janet und Rachel einen finsteren Verdacht: Es sind zwei – einer späht das Opfer aus, der andere murkst es ohne Vorwarnung ab. Sie sprechen sich im Darknet ab, haben bereits zehn bis elf Morde auf dem Konto – doch eine Zielperson könnte noch am Leben sein. Die Hatz beginnt.
Es ist wenig hilfreich, als Janet entdeckt, dass ihre eigene Tochter Tazie (16) einen Schuljungen (15 und somit minderjährig) mit erotischen Fotos von sich selbst per SMS bombardiert hat. Dem reifen Früchtchen droht eine Anklage wegen Verführung Minderjähriger. Janet lebt zudem bei ihrer Schwester, seitdem sie sich von ihrem letzten Mann getrennt hat. Kurz gesagt: Sie ist wieder ein Arbeitstier geworden, wie Rachel mürrisch feststellt – und einen Zahn zulegt. Hartnäckig ignoriert sie die Tatsache, im vierten Monat schwanger zu sein. Sie weiß: Wenn ihre Chefin DSI Dodson das herausfindet, fliegt sie raus.
Folge 2: Verfluchte Bilder (Nobody’s Fool) (42 min.)
Der Körper eines Teenagers wird im Manchester Park aufgefunden, und Rachel muss sich eingestehen, dass sein Tod hätte verhindert werden können. Daraufhin bekommt Rachel ein entsetzliches Video geschickt – der Mörder ist zu allem fähig! Unterdessen fühlt sich auch Janet eingeschüchtert und hat Angst um ihre Tochter. (Text: SONY Channel)
Dem IT-Experten des Kriminalkommissariats von Manchester, wo Rachel und Janet arbeiten, gelingt ein Coup: Seine Schadsoftware ist in den Darknet-Server eingedrungen und schleust jetzt wertvolle Infos nach außen. Andererseits gibt es aber auch im Ermittlerteam ein Infoleck: Das Notizbuch von Mitchell mit all seinen Falldaten ist spurlos verschwunden. Rachel kennt für ihn keine Gnade: her mit dem Notizbuch oder er fliegt raus!
Der Verdächtige Kenny Medford, der von Anfang mauerte, wurde freigelassen, doch als sich herausstellt, dass er beim Militär war, ändert das einiges. Janet fährt mit Mitchell zu dem Haus Medford, wird aber direkt vor der Tür von einem Anruf abgelenkt. Als sie sich umdreht, ist Mitchell verschwunden. Im Haus findet sie ihn mit durchschnittener Halsschlagader vor – und Medford bedroht seine Tochter – ein Albtraum! Doch Janet verliert die Nerven nicht und greift zum letzten Strohhalm…
Alle ihre Intrigen und Eingaben haben unterdessen nichts geholfen: Ihre Tochter Tazie wird festgenommen und abgeführt. Unterdessen macht Rachel im Asservatenraum eine Entdeckung: Der Verdächtige Steve Dench, der gern auf treu sorgenden Familienvater macht, hatte eine Affäre…
Folge 3: Ein Opfer zu viel (Change)
Rachel steht in der Kritik, weil sich die Ermittlungen in die Länge ziehen und die Erfolge ausbleiben. Sie muss endlich den Mörder und die Mordwaffe ausfindig machen. Ihr einziger Verdächtiger: Steve Dench. Während dem Team dann endlich eine wichtige Entdeckung gelingt, findet DSI Julie Dodson etwas heraus, dass Rachels Position gefährdet. Scott und Bailey stehen beide vor wichtigen Entscheidungen … (Text: SONY Channel)
Rachel entdeckt, dass die Typen, mit denen sie es zu tun hat, kalt und abgebrüht sind – Neonazis womöglich? An ihrem eigenen Haus wird ein Kreidestern entdeckt. Muss sie jetzt ausziehen? Ihre Position wird von Tag zu Tag prekärer, zumal sie nun entdeckt, dass man ihr Handy gehackt hat, ihre Gespräche mitschneidet und gegen sie verwendet. Dann fällt ihr das Handy auch noch ins Klo – sie ist offline. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Fallbeil fällt und ihre Schwangerschaft entdeckt wird…
Unterdessen gelingt es den Gegnern, Janet mithilfe einer AB-Nachricht in eine Falle zu locken. Plötzlich muss Janet um ihr Leben kämpfen – und um das der letzten, noch unversehrt gebliebenen Zielperson…
Mein Gesamteindruck
Die Serie wendet sich eindeutig an ein weibliches Publikum, und zwar an hartgesottene, vom Leben gebeutelte Mittvierzigerin. Das sind nämlich Janet und Rachel inzwischen. Regelmäßig schütten sie sich gegenseitig ihr Herz aus, vorzugsweise auf der Damentoilette. Doch mit der Ruhe ist es unvermittelt vorbei, als dort Anna, die schlaue Ermittlerin chinesischer Abstammung auftaucht und unpassende Bemerkungen von sich gibt. Dabei hütet doch auch Anna ein süßes Geheimnis (so wie Rachel ihre Schwangerschaft und Janet die Kriminalität ihrer Tochter): Sie ist lesbisch. Doch, ach!, der Drache „Beruflicher Einsatz“ nagt heftig am Baum der Liebe und ihre Geliebte droht, sie zu verlassen.
Unterdessen gibt es zwischendurch ein paar Verbrecher zu jagen. Diese lästige Ablenkung vom wirklichen Leben entpuppt sich als nervenaufreibend und schließlich so bedrohlich, dass Rachel doch tatsächlich ihr kostbares Handy ins Klo fällt. Der Jammer ist groß – und sehr symbolisch: Man stelle sich vor, sie würde abtreiben und ihr Fötus fiele in die Toilettenschüssel – nicht auszudenken!
Nebenher fallen links und rechts die Kollateralschäden. Den armen Mitchell erwischt es, weil er sich als eben heldenhaft wie das dynamische Duo erweisen wollte. Er hatte keine Chance, verfügte er doch über keine Superheldenkräfte. Darüber hinaus verschwindet die einzige überlebende Zielperson des Mörderduos. Die junge Jenna glaubt nicht, dass die Polizei sie beschützen kann und verdünnisiert sich. Klar, dass wir sie nicht mehr lebend wiedersehen werden.
Wie proper sehen die Heldinnen aus, wenn sie in ihrer blauen Plastikrüstung zum Tatort schreiten! Nichts kann sich ihrem aufrechten Ermittlungseifer in den Weg stellen – außer vielleicht eine Schwangerschaft oder der Lungenkrebs. An diesen beiden scheinheiligen Supernasen hat die Krimikultur keinen großen Verlust erlitten, aber es war vielleicht die einzige TV-Serie aus britischen Landen, in denen Frauen in Führungspositionen ihren Mann nicht nur stehen wollen, sondern sich auch wirklich bewähren.
Im chauvinistischen Konservatismus, der seit David Camerons Wahlsieg nicht nur Britannien heimgesucht hat, kam das natürlich nicht gut an und die Einstellung der Serie war abzusehen. Vor allem dann, wenn die Sponsoren (Apple, Dell, Cisco, Vauxhall sind alle mit Product Placements vertreten) kalte Füße bekommen und ihre Zahlungen einstellen.
Die DVD
Technische Infos
Bildseitenformat: 16:9 – 1.77:1
Tonformate: D in DD 2.0, Englisch in DD 2.0
Sprachen: D, Englisch
Untertitel: keine
Mein Eindruck: die DVD
Die Qualität des Bildes ist in der Regel sehr hoch, denn es wurde mit hochauflösenden Digitalkameras aufgenommen.
Diese Aussage gilt nicht für Dokumentationsmaterial aus Überwachungsvideos, von Überwachungskameras und anderen Bildquellen. Diese Quellen sind stets als solche gekennzeichnet und nicht Teil der Spielhandlung. Erstaunlich, welche Tricks sich die Bildingenieure heutzutage einfallen lassen – und am Computer umsetzen können. Dass auch laufend gelöschte Emails wiederhergestellt und Handys per Triangulation geortet werden, wundert den Zuschauer dann auch nicht mehr. Die britische Polizei ist auf dem neuesten Stand der Technik.
Der Ton ist hingegen umso bescheidener. Immer noch bekommen wir vom ZDF keinen DD 5.1 Ton geboten, sondern nur Stereo in DD 2.0. Untertitel sucht man vergeblich, aber die englische Tonspur könnte für den Englischkenner so manche Erkenntnisse liefern. „Rachel“ stammt aus Manchester, „Janet“ stammt aber irgendwo aus dem Süden von England. Dennoch vertragen sich die beiden erstaunlich gut. Naja, nach vier Staffeln sollte man das erwarten dürfen!
Extras
- Porträt- und Szenenfotos auf der Innenseite des DVD-Covers
Eine Trailershow gibt es diesmal nicht.
Unterm Strich
Die Serie wendet sich in erster Linie an ein weibliches Publikum: Drei Hauptfiguren sind ein deutliches Indiz dafür. Männer sind, mit einer Ausnahme, meist in subalternen Positionen als Zuarbeiter zu den drei Hauptfiguren Rachel, Janet und Anna zu sehen. So sieht also die neue Gleichberechtigung bei der britischen Polizei aus. Das kann man gut finden oder auch nicht, Hauptsache, der zusammenhängende Fall wird halbwegs effektiv und zufriedenstellend gelöst.
Leider kommt dem dynamischen Duo Rachel & Janet stets das wirkliche Leben in die Quere. Die permanente Suche nach Mr. Right hat ihre Spuren hinterlassen, etwa in Form einer Schwangerschaft, ist aber inzwischen abgehakt. Ich wunderte mich, dass die Inspektorinnen überhaupt noch etwas auf die Reihe bekamen, doch sie verfügen über eine Armee von Zuarbeitern: Straßenpolizisten, Archivare, Rechtsmediziner (natürlich ebenfalls weiblich). Da kann fast nichts schiefgehen.
Dass die Heldinnen schließlich selbst ins Fadenkreuz geraten, gehört zur folgerichtigen Entwicklung einer anständigen Ermittlung: Erst wenn sich die Heldin in ultimativer Gefahr ihres Lebens erwehren kann, wird sie für voll genommen. Doch keine Angst, meine Damen: Der Drache wird garantiert erschlagen, das Gute obsiegt. Bitte weiterhin Tee trinken und genießend zurücklehnen! Erdbeben kommen hier garantiert nicht vor.
Nach dem Ansehen dieser Serie gefallen mir humorvoll-bissige Ermittler wie in „Lewis“ oder „Vera“ nun umso besser.
Die DVD
Die Silberscheibe bietet guten DD 2.0 Sound, ein gutes Bild, aber keinerlei Untertitel. Das Bonusmaterial muss man sich diesmal dazu denken, es hat nicht mal für eine Trailershow vom Verleih gereicht. Für Sammler interessant sind die Szenenfotos auf der Innenseite des DVD-Covers.
Dieses Serienfinale ist zweifellos ein Leckerbissen für Komplettisten. Die moderne Welt mit Darknet, Twitter und YouTube-Videos sowie gehackten Handys hält endlich Einzug in einer britischen TV-Serie. Davon sind Vera und Lewis noch meilenweit entfernt, aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch Vera auf Fake News hereinfällt und abgehört wird. Willkommen in der schönen neuen Welt.
[Wertung]
Mima2016: 
(3 / 5)