Der Kampf um England geht weiter: Nach der entscheidenden Schlacht, die Wessex vor den Dänen gerettet, aber vielen Männern das Leben gekostet hat, reist Uhtred in den Norden, um den hinterhältigen Mord an seinem Ziehvater Earl Ragnar zu rächen und sein Erbland zurückzufordern.

Auch König Alfred richtet seinen Blick auf den von Chaos und Rebellion beherrschten Norden. Sein Wille, ein vereintes England zu schaffen, ist stärker als jemals zuvor, und so setzt er sich für einen neuen König ein, einen angelsächsischen Wikinger, der die verfeindeten Völker vereinen soll.

Uhtred, der weiterhin für das Land seiner Herkunft und gegen das Volk seines Ziehvaters kämpft, muss bedeutende Entscheidungen treffen, die nicht nur sein eigenes Schicksal beeinflussen werden. (Verleihinfo) Außerdem verliebt er sich in die Schwester des neuen Königs, was natürlich richtig gut ankommt…

Die Uhtred-Saga wurde als Serie mit dem Titel „The Last Kingdom“ umgesetzt und startete im Oktober 2015 zuerst auf BBC America und kurz darauf auf BBC Two. Seit Dezember 2015 wird die erste Staffel in Deutschland von Netflix per Streaming angeboten. Inzwischen ist auch die 2. Staffel auf Blu-ray/DVD/Streaming verfügbar.

Filminfos

O-Titel: The Last Kingdom. Season 2 (USA/GB/HU 2016)
Dt. Vertrieb: Universal
EAN: 4042564177336
VÖ: 24. November 2017
FSK: ab 16
Länge: ca. 486 Min.
Regisseur: Nick Murphy, Anthony Byrne, Ben Chanan und Peter Hoar
Drehbuch: Stephen Butchard nach den Uhtred-Romanen von Bernard Cornwell
Kameras: Chas Bain
Darsteller: Alexander Dreymon (erwachsener Uhtred), Peri Baumeister (Gisela), Amy Wren (Brida), Ian Hart (Pater Beocca), David Dawson (Alfred), Eliza Butterworth (Aelswith), Thure Lindhardt (Guthred), Toby Regbo, Adrian Bouchet (Steapa), u.a.

Die 8 Episoden

Jede Episode ist an die 60 Minuten lang. Davon entfallen jeweils 1:45 Min. auf den Vorspann (inkl. Rekapitulation ab Folge 2) und etwa 60-90 sec auf den Abspann.

Folge 1

Uhtred kehrt nach Northumbrien zurück, um den Tod seines Ziehvaters Earl Ragnar zu rächen und sein Erbland in Bebbanburg zu beanspruchen. König Alfred hat ihn beauftragt, einem christlichen Orakel zu folgen und den Sklaven ausfindig zu machen, der sich Guthred nennt, und ihn zu befreien und zum König zu krönen. Doch der Sklave steckt mitten in einem Lager dänischer Krieger irgendwo in Cumbraland.

Folge 2

Uhtred zieht zusammen mit der Armee von Cumbraland gegen die dänischen Brüder Erik und Sigefrid in die Schlacht, die York besetzt halten. Doch aus den eigenen Reihen droht Verrat in Gestalt desjenigen Abtes, der überhaupt erst den Aufstieg Guthreds zum König angestoßen hat. Der Abt will die Männer von Lord Aelfric von Bebbanburg, um sowohl Uhtred auszuschalten als auch York einnehmen zu können. Doch statt Aelfric Uhtreds Kopf zu liefern, verkauft Guthred den Helden, der sein Freund ist, an einen Sklavenhändler aus Island.

Folge 3

Nach dem Verrat durch König Guthred landet Uhtred als Sklave auf einem Wikingerschiff und eine sehr schwere Zeit bricht für ihn und alle, die zu ihm halten, an. Ein Fluchtversuch auf Island scheitert. Als Alfreds Allianz mit Guthred zerbricht, sendet er Hild und Ragnar aus, um Uhtred zu befreien. Zugleich plant er, seine Tochter Aethelflaed mit dem Thronfolger Mercias, Aethelred, zu verheiraten.

Folge 4

Uhtred wird erneut nach Northumbrien entsandt. Dort will er Ragnar in seiner Blutfehde gegen Kjartan, den Mörder ihres gemeinsamen Ziehvaters, unterstützen. Erneut muss Uhtred entscheiden, wem seine Treue gilt, denn Alfred hat ihm vorsichtshalber den Auftragsmörder Steapa an die Seite gestellt. Dennoch gelingt es dem Trio aus Uhtred, Hild und Ragnar, Kjartans Burg Dunholm (= Durham) einzunehmen und ihre gemeinsame Schwester Thyra zu befreien. Das bedeutet nichts Gutes für Kjartan und seinen Sohn Sven.

Folge 5

Drei Jahre nach der Schlacht von Dunholm dient Uhtred König Alfred als Lord von Coccham. Mit Gisela, Guthreds Schwester, hat er eine Familie gegründet und beschützt die Themse gegen dänische Räuber. Er begegnet Erik wieder, der mit 19 Schiffen aus dem Frankenreich zurückgekehrt ist – mit üblen Plänen, vor denen er König Alfred warnt. Doch der denkt weniger an Abwehrkrieg als an die Verheiratung seiner Tochter, um Mercia an sich zu binden.

Als er von den Prophezeiungen eines Orakels erfährt, begibt sich Uhtred auf den Weg, um mehr über seine Zukunft zu erfahren: Können Tote wirklich wiederauferstehen? Das Orakel nennt ihn „König von Mercia“. Unterdessen plündern die Dänenbrüder Erik und Sigefrid London, die größte merzische Stadt an der Themse. Das bedeutet das Ende des Friedens. Aber die Brüder haben eine Armee von mehr als 1000 Kriegern. Also müssen sich Wessex und Mercia zusammentun – mit Hintergedanken…

Folge 6

Während Alfreds Vertrauen in Uhtred nach der Episode mit dem Orakel immer mehr schwindet, soll der unerfahrene merzische Prinz Aethelred dessen Aufgaben als Kommandeur übernehmen. Dieser wird nach London geschickt, um Erik und Sigefrid aus der Stadt zu vertreiben. Dabei begeht er jedoch einen fatalen Fehler, den die Nordmänner sofort ausnutzen. Aethelflaed fällt in ihre Hände.

Folge 7

Alfreds Tochter Aethelflaed ist von den Dänen gefangen genommen worden und kann nur gegen eine hohe Summe Silber und Gold ausgelöst werden – Edelmetall, das ganz klar der Bezahlung weiterer Söldner dienen wird, um Wessex anzugreifen. Um die Freilassung der Prinzessin zu verhandeln, schickt Alfred seinen Schwiegersohn Aethelred und Uhtred nach Ostanglien, wo die Prinzessin in einem Fort gefangen gehalten wird. Aethelflaed beginnt hingegen Gefallen an ihrer Gefangenschaft zu finden und schmiedet Fluchtpläne mit Erik. Sie schickt einen Brief an Uhtred…

Folge 8

Für die Rettung von Wessex und Aethelflaeds setzt Lord Odda senior alles aufs Spiel. Die Rettung Aethelflaeds durch Uhtred und Erik mündet in eine folgenreiche Konfrontation. Die finale Schlacht um die Prinzessin und die Zukunft von England hat begonnen…

Mein Gesamteindruck

Die zweite Staffel ist sogar noch besser als die erste. Stand in der ersten vor allem die Charakterbildung des Kriegers Uhtred im Vordergrund, so geht es in der Fortsetzung um die politischen Machenschaften, in die er verwickelt wird. Das bedeutet. Mehr Intrigen, mehr Fights, mehr Schlachten! Kein Rumpoussieren mehr mit keltischen Königinnen mehr, keine Schlammschlachten in Hurenhäusern. Jetzt geht’s ans Eingemachte. Zum Glück versteht es Uhtred, eine Schar von Freunden beiderlei Geschlechts eng an sich zu binden, so dass er nicht Gefahr läuft, verraten zu werden – bis auf ein Mal.

Sklaverei

Uhtred ist König Guthreds Freund – theoretisch. Praktisch fordert die Politik immer Opfer. Doch statt Uhtreds Kopf an dessen Onkel Aelfric auszuliefern, verkauft Guthred den Krieger in die Sklaverei. Die folgenden Szenen sind nichts für schwache Nerven, denn als Ruderer werden Uhtred und alle seine Gefährten bis aufs Blut ausgepeitscht. Als einer ihn aus Unachtsamkeit als „Lord“ anredet, wird die Behandlung noch schlimmer. Also kann es nur eine Alternative geben: Flucht…

Grenzgänger

Der Sachse Uhtred, vormals Osbert, wird immer wieder zum Grenzgänger zwischen den beiden Kulturen, Völkern und ihren jeweiligen Armeen. Wider Erwarten prädestiniert ihn genau die Vertrautheit mit den Dänen, bei denen er aufwuchs und zum Mann wurde, zu einer Funktion als Diplomat, Kämpfer und Berater, quasi ein mittelalterlicher Geheimagent in einer jeweils wechselnden Spezialtruppe. Die Sachsen halten den langmähnigen Heiden für einen dümmlichen Haudrauf und Werkzeug, die Dänen betrachten ihn als Verräter. Eines ist klar: Der Sieger wird Uhtreds Geschichte schreiben. Vorerst gibt es davon zwei Versionen.

Religionskrieg

Aber die Invasion der Dänen bedeutet auch einen Krieg der Religionen. Da die Sachsen Christen sind und ihr König Alfred ein Superchrist, erscheinen ihnen solche ungetauften Typen wie Uhtred als seelenlose Monster. Alfreds Frau Aelswith graut vor Uhtred, und der Adelige Odda der Jüngere will Uhtred durch Intrigen ins Jenseits befördern. Daher sollte es nicht verwundern, wenn König Alfred den Krieger zu seinem Werkzeug machen will und ihn notfalls auch verrät, etwa als Geisel in der von Dänen besetzt gehaltenen Festung Wareham.

Warum nur will sich Uhtred nicht taufen lassen, fragen sich die Sachsen – und seine sächsische Frau Mildrith erst recht. Der Grund wird erst mit der Zeit, als sich die Figur entwickelt, deutlich: Es ist die christlich-sächsische Kirche, der er sich vollständig unterwerfen müsste. Die Kirche ist eine landesweite Organisation, die keineswegs als NGO oder non-profit auftritt: Sie lebt von Zehnten (Mildrith ist hochverschuldet), Zinsen und natürlich jeder Menge Spenden. Dass sie sich ein Stück Land nach dem anderen unter den Nagel reißt, widerspricht offenbar nicht ihrem menschenfreundlichen Auftrag. In einem Prozess erhebt der Bischof von Devonshire sogar Anspruch auf Uhtreds Land. Begründung: nicht entrichtete Schulden.

In der Serie kommt die Kirche und ihre Vertreter – einzige Ausnahme ist Pater Beocca – moralisch ganz schlecht weg. Aber politisch ist die Kirche ein Machtfaktor, der nicht zu vernachlässigen ist. Und die Dänen? Sie bringen keinen einzigen Priester mit, und nur ein als „sorcerer“ (Hexer) verunglimpfter Wahrsager namens Storri tritt auf, um Ubba zu beraten. Dass er von Brida entkleidet und mit einem Zweig gequält wird, degradiert den Wahrsager zur Lachnummer. Endstand des Krieges der Religionen: Eins zu null für die Christen. Zu den letzten Szenen zählt die Taufe eines Dänenjarls.

Hauptfiguren

Es ist sehr zufriedenstellend zu verfolgen, wie sich alle Hauptfiguren weiterentwickeln. Der Grenzgänger Uhtred wird zunehmend zu einem Botschafter fremden Gedankenguts und Wissens – er darf sogar seine britonische Königin Iseult Heilhandlungen am Königskind vornehmen lassen. „Hat Gott in seiner unendlichen Weisheit nicht auch die Heiden erschaffen?“ fragt er Alfred. Wer würde sich schon über Gottes Weisheit stellen wollen?

Alfred entwickelt sich aus einem furchtsamen Theologen und Historiker – er lässt alles aufschreiben und den römischen Philosophen Boethius übersetzen – über die Zwischenstation eines magenkranken Zweiflers zu einem handelnden und entscheidenden Herrscher, der sich auch schon mal mit dem Blut seiner Feinde besudelt. Die Serie zeichnet diese erstaunliche Wandlung binnen sieben Jahren minutiös nach. Der Darsteller David Dawson überzeugt durch eine glaubhafte, beeindruckende Darstellung. In Staffel 2 gibt er sich noch entschlossener und unbeugsamer – bis es zur heimlichen Rebellion kommt.

Nebenfiguren

Zu Uhtreds Freunden zählen v.a. Hild und Pater Beocca. Wie Hild wird Pater Beocca schließlich ein echter Kriegermönch. Der anfängliche Federfuchser in der Bebbanburg ist zeitlebens Uhtreds Mentor und Beschützer, nicht immer erfolgreich. Seine Keule ist eine effektive Waffe, doch er findet auch zur Liebe… Frauenfiguren wie Hild, die ehemalige Nonne (ihr Name bedeutet „Kampf“), und Aethelflaed durchlaufen alle Wandlungen. Da die Inszenierung niemanden verurteilt, bleibt es dem Zuschauer überlassen, jede Figur zu bewerten. Besonders anrührend ist Aethelflaeds Vergewaltigung durch ihren frischgebackenen Bräutigam.

Im Zentrum der Dänenseite stehen die Brüder Erik und Sigefrid, leicht zu unterscheiden an ihrer unterschiedlichen Haarfarbe. Zunächst arbeiten sie zusammen, doch als sich Erik in Aethelflaed verliebt, gehen ihre Wünsche auseinander. Während Aethelflaed für Sigefrid weiterhin nur Gold und Silber bedeutet, verheißt sie Erik eine Zukunft in Liebe und Familie. Uhtred warnt die beiden vergeblich vor der Aussichtslosigkeit einer gemeinsamen Zukunft. Beide zahlen einen hohen Preis.

Action, Sex

Wie unten genauer berichtet, betont die Serie nach dem Vorbild von „Vikings“ und GoT die Action auf Seiten der Männer. Dass auch Frauen wie Aethelflaed und Hild zu kämpfen verstehen, widerspricht dem nicht, sondern unterstreicht den Gewaltcharakter der damaligen Auseinandersetzungen in England. (Das Wissen des Zuschauers, dass auch Aethelflaed das Schwert zu schwingen versteht, wird in einer Szene in Winchester etabliert – und dass sie das kann, bestätigt sie in der finalen Schlacht vor den Toren der Festung.) Die Action ist glaubwürdig und sinnvoll choreografiert. Es gibt keine Übermenschen, dafür aber viele Opfer, die zu beklagen sind.

Als Ausgleich dürfen sich die Augen des männlichen wie weiblichen Zuschauers immer wieder auf nackten Körpern ausruhen, die sich im Clinch des Sex näherkommen – und manchmal sogar zu Geistesblitzen führen. Voyeuristische Blickwinkel und Detailaufnahmen, die nur die sexuelle Mechanik zeigen, sind zum Glück tabu. „Rammeln, pflügen“ – die deutsche Synchronisation wirkt im Vergleich zum Original unbeholfen und bieder.

Humor

Dieser derbe Humor gehört mit zum realistischen Bild, das die Serie zeichnen will. Warum sollten sich die Kämpfer nicht über das unterhalten, was sie gewöhnlich mit Frauen tun? Frauen tun es ja umgekehrt auch – mit Ausnahmen wie der frommen Aelswith. Es wird nicht an die große Glocke gehängt, sondern einfach nur mit Bildern erzählt, wenn Ironie zur Geltung kommt. Uhtred muss mehr als einmal erfahren, wie leicht es ist, in die Bredouille zu geraten. Immer wieder wird demonstriert, warum die Reihe erst ab 16 Jahren (FSK) freigegeben worden ist. (FSK ist eine Empfehlung, keine Vorschrift.)

Die Kriegslist, die die Brüder in London anwenden, ist übrigens auch ironisch zu verstehen. Auf einmal stehen sich Uhtreds Männer denen von Aethelred gegenüber – aber London ist leer. Wo, zum Geier, ist der Feind?

Die Blu-ray

Technische Infos

Bildformate: 1,78:1 (16:9)
Tonformate: D in DTS-HD 5.1, Englisch in DTS-HD 5.1
Sprachen: D, Englisch
Untertitel: D, Englisch
Extras: Making-of, Was bisher geschah, Booklet mit Episodenguide, Wende-Cover, 2 Trailer

Mein Eindruck: die Blu-ray

Der Klang in DTS-HD ist einwandfrei, diesmal ist es auch die Bildqualität (was ich von der der Staffel 1 nicht sagen konnte). In vielen Actionszenen ist der Zuschauer „mittendrin“ und der Ton kommt von allen Seiten. Einmal taumelt sogar die Handkamera durchs Gedränge und durch die Panik.

Zu den Untertiteln, die in Deutsch und Englisch vorliegen, ist anzumerken, dass sie jeweils an die Haupttonspur gekoppelt sind, also Deutsch an Deutsch und Englisch an Englisch. Eine Kombination von deutschem Filmton und englischen Untertiteln wollte mir nicht gelingen. Mir fiel auf, dass die deutschen Untertitel stark von der Synchronisation abwichen. Wer kann, sollte sie möglichst hinzuschalten.

Übrigens ist das englische Original wesentlich expliziter als die Synchronisation. Da wird kein Blatt vor den Mund genommen. Außerdem sind hier alle Atem- und Hintergrundgeräusche zu hören, was den Dialogen viel mehr Realismus verleiht.

EXTRAS

  1. Making-of (16:43 min): Die Produzenten konnten nach dem großen Erfolg der 1. Staffel aus einem größeren Finanztopf schöpfen. Daher sind die Sets und die Szenen noch größer und glaubwürdiger. „Wir nahmen die besten Teile der 1. Staffel und setzten noch einen drauf“, erzählt ein Produzent. So baute etwa Martyn John, der Production Designer, ein gewaltiges Set, das als Winchester, London, Dunholm und York fungierte. Es war so detailliert, dass es sogar Vogelnester enthielt, und vermittelte den Schauspieler nach deren Aussage das Gefühl, mitten in einem Freizeitpark zu agieren und sich richtig austoben zu können.

    Mehr Geld bedeutete: mehr Statisten (200) und mehr Stuntleute (70) und längere Schlachtenszenen. Allein die Schlacht um Dunholm, Kjartans Festung, dauert on-screen 20 Minuten. Sie zu drehen, dauerte alleine schon sechs Tage – in der Hitze des ungarischen Sommers. Höhepunkte sind der brennende „Soldat“ und die Sterbeszenen von Kjartan und Sven.

    Solche Sequenzen zu drehen, erforderte Storyboards und detaillierte Einsatzpläne für die Kameras, Statisten und Stuntleute, von den Hauptdarstellern ganz zu schweigen. Kameras an Drohnen – sie sausen über die Menge hinweg. Ach ja, und der brennende Mann wollte doch tatsächlich gerettet werden. „Mehr Irrsinn!“ forderte Stunt-Koordinator Levente Leszak von seinen Leuten. Er bekam ihn.

  2. Was bisher geschah (6:05 Min): In sechs Minuten wird der Handlungsverlauf der ersten Staffel nacherzählt. Sehr hilfreich als Gedächtnisstütze. Allerdings wird jede Folge mit einer Rekapitulation eingeleitet, die sich von Folge zu Folge unterscheidet.
  3. Booklet mit Episodenguide: Das Booklet fasst die Episoden auf eine inkorrekte und verkürzende Weise zusammen, die geradezu böswillig ist, aber wohl nur auf Unwissenheit zurückzuführen ist.
  4. Trailer:
    • „Attraction“: Ein offenbar russischer Actionfilm über die Bekämpfung einer Alien-Invasion in Russland.
    • „Hardcore“: Ein Jump-and-Run-Game in Egoshooter-Optik, das sich als Spielfilm ausgibt.

Unterm Strich

Die zweite Staffel setzt die beiden Uhtred-Romane „Die Herren des Nordens“ und „Schwertgesang“ in Szene. Die Zäsur ist am Ende der 4. Episode deutlich zu spüren und Episode 5 beginnt zeitlich drei Jahre später. Das ist aber nur von Vorteil, denn so hat der Zuschauer das Vergnügen von zwei Schlachten und einem dramatischen Finale. Dazwischen heißt es aber, genau aufzupassen: Sowohl an Alfreds Hof als auch bei Guthred und in Mercia wird nach Kräften intrigiert – meist gegen Uhtred, der aufpassen muss, nicht unter die Räder der Politik zu geraten. Die Entstehung Englands, die hier nacherzählt wird, ist ein jahrelanger und keineswegs harmonischer Prozess.

Insofern ist es erstaunlich, welches Fazit Uhtred am Ende zieht: Worauf es letzten ankommt, ist Liebe. Liebe zum Land, zu den Liebsten, zum Leben. Diese Werte werden immer wieder durchdekliniert. Uhtred gewinnt die Liebe Giselas, Beocca die Liebe Thyras und Aethelflaed die des Dänen Erik – allesamt wären heute mehr oder weniger tabu: Christen mit Heiden, Sachsen mit Dänen – was denn noch? Heute wären es wohl Türken und Syrer, die sich mit Christen aus Deutschland einlassen. Das wäre genauso tabu, aller Integration zum Trotz.

Die zweite Staffel hat mir, wie gesagt, noch besser gefallen als die erste. Es gibt mehr Kämpfe, mehr Gefahr, mehr Sex, und man muss auf all diese Show nicht so lange warten wie in Staffel 1. Die Sklavenzeit Uhtreds geht zartbesaiteten Zuschauern wohl ebenso an die Nieren wie die noch zahlreicheren und drastischeren Brutalitäten. Hier rollen Köpfe und brechen Oberkörper auf. Die Makeup- und Prothesenkünstler hatten alle Hände voll zu tun. Die Pyrotechniker ebenfalls, denn am Schluss wird eine ganze Burg abgefackelt – der Brand läutet das dramatische Finale ein.

Die Blu-ray

Klang- und Bildqualität der Blu-ray stellten mich diesmal vollauf zufrieden, Die Unterschiede zwischen deutschen Untertiteln und Synchronisation sind beträchtlich. Deshalb war meine Freude an der O-Fassung wesentlich größer. Die Extras der Blu-ray halten sich mit einer Rekapitulation der 1. Staffel und einem Making-of deutlich in Grenzen.

[Wertung]

Mima2016: 4.5 out of 5 stars (4,5 / 5)

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