Wieder ist eine Woche rum und darum ist es wieder Zeit für die Kurzkritiken. In der vergangenen Woche gab es drei Filme die besprochen werden wollen.

Frau Müller muss weg (Jahr: 2015 / Regie: Sönke Wortmann)

Sönke Wortmann gehört ja durchaus zu den bekannteren deutschen Regisseuren und mit Frau Müller muss weg hat er erneut eine solide Regiearbeit abgeliefert. Unterhaltsam zeigt er zu welchen menschlichen Abgründen Eltern fähig sind, wenn das eigene Kind in der Schule nicht die Noten bekommt die erwartet werden und wie leicht es doch ist die Schuld bei der Lehrerin anstelle bei der eigenen Erziehung und gar dem Kind zu suchen. An vielen Stellen ist der Film leider zu konstruiert und vor allem die Schlusspointe mochte so gar nicht zünden, doch insgesamt ist Frau Müller muss weg seichte Abendunterhaltung um einen anstrengenden Tag entspannt ausklingen zu lassen.

Gnislew: 2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)

Ein ganz normaler Tag (Jahr: 2019 / Regie: Ben Verbong)

Das Thema dieser Sat1-Eigenproduktion ist durchaus interessant und brisant. Ein farbiger Fahrgast einer Berliner Straßenbahn wird provoziert und brutal zusammen geschlagen. Als es zur Anklage kommt, knicken die Zeugen nach und nach ein und haben die Dinge anders gesehen als sie passiert sind oder wollen den Vorfall gar nicht so richtig mitbekommen haben. Es geht im Zivilcourage, Fremdenfeindlichkeit, Korruption und im die mögliche Karriere einer jungen Staatsanwältin. Doch so wichtig das Thema auch ist, die Inszenierung des Films sorgt leider dafür, dass man darüber nachdenkt abzuschalten. Der Ausgang des Films sollte spätestens dann klar sein, wenn zum dritten Mal im Krankenhaus auf die Tränendrüse der Zuschauer gedrückt wird oder aber, wenn die schmierigen Eltern der beiden Täter darüber reden, ob man die Sache nicht mit Geld regeln könnte. Ein wenig mehr Mut in der Inszenierung, Dialoge die weniger nach Seifenoper klingen und Schauspieler, die man als Zuschauer etwas sympathischer empfindet hättet viel geholfen. So ist Ein ganz normaler Tag ein Fernsehfilm der trotz des ernsten Themas schnell wieder vergessen ist.

Gnislew 1.5 out of 5 stars (1,5 / 5)

Shades of Decadencia (Jahr: 2015 / Regie: Joaquin Rodriguez)

Eine Liebe die von einer Seite nur auf äußerlicher Attraktivität und der erzwungenen Erfüllung eigener sexuellen Fantasien lebt. So kann man Shades of Decadencia mit einem Satz zusammenfassen. Leider fehlt dem Film jegliche Spannung und wenn Anabel zum dritten Mal nein zu einem Wunsch sagt, dann ein Glas Sekt trinkt und anschließend gefügig ist, dann sollte doch auch der Protagonistin eigentlich klar werden, dass hier etwas nicht stimmt und ihr geliebter Oskar eben nicht der tolle Typ ist für den sie ihn hält. Ehrlich, so geblendet von teuren Geschenken und Flügen in Privatjets kann man eigentlich nur in schlechten Filmen sein. Gut, dass der Film bald aus dem Inklusivangebot von Amazon Prime verschwindet. Dann werden wenigstens nicht noch viel mehr Zuschauer von einer auf den ersten Blick einen guten Thriller versprechenden Handlung enttäuscht.

Gnislew 1 out of 5 stars (1 / 5)

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