Gutgebaute Blondinen und Brünette treiben es in diesem langsamen und extrem eleganten Streifen in edlen Domizilen und Ambientes. Als filmischer Aperitif eignet sich der Streifen allemal, als Stellungsratgeber aber nur sehr bedingt. 

Filminfos

  • O-Titel: Andrew Blake: Blonds and Brunettes (Studio A Entertainment, 2001)
  • FSK: ab 18
  • Länge: 85 Min.
  • Regisseur/Ausf. Produzent: Andrew Blake
  • Drehbuch: Andrew Blake
  • Darsteller: Anita Blond, Aria Giovanni, Kyla Cole u.a.

Inhalt

Der episodenhaft angelegte Film besteht aus zwei Elementen, die immer wieder auftauchen und sich abwechseln. 

Da sind zum einen die Soloauftritte von Anita Blond, in denen sie uns zeigt, wie sie gebaut ist und was sie alles damit anstellen kann. Diese Auftritte sind in grobkörnigem Schwarzweiß aufgenommen, so dass sich in einer Fotosession wähnt. Diese Peepshows sind ziemlich sexy, denn Anita verbirgt nichts.

Und wo sind die restlichen Girls abgeblieben? Sie tauchen in etwas auf, das Ähnlichkeit mit einer Spielfilmhandlung hat, in dem aber kein Wort gesprochen wird. Die einzigen Sätze kommen aus dem Off und stammen von einer der Darstellerinnen. Sie gesteht uns mit samtweicher Stimme, wie sie sich in die junge Gräfin verliebt hat, sich aber nicht traut, sich ihr hinzugeben. 

Nun ja, das klappt dann doch noch, nachdem sie sich zu einigen Spielchen bereitgefunden hat. Zu diesen Spielen gehört die Verführung durch die beiden schönen Sklavinnen der Gräfin. Denen gesellt sich die Erzählerin schließlich hinzu und lässt sich dann von der Gräfin willig peitschen.

Das Ambiente für die erotischen Szenen bilden die Palazzi, Villen und Landhäuser in und um die italienische Hauptstadt. In einer Szene hat man durch das Fenster einen schönen Ausblick auf das Pantheon, das ja mitten in der römischen Altstadt liegt.

Die DVD

  • Bildformate: 16:9
  • Tonformate: DD 5.1
  • Sprachen: Dt., Engl.
  • Untertitel: Dt., Engl.
  • Extras:
    • Standfotos
    • Webzugang zu www.routexx.com 

Mein Eindruck

Obwohl in diesem Film kein einziger Mann vorkommt, keine Penetrationen und keine Perversitäten, so ist er doch erst ab 18 Jahren freigegeben. Der Grund dafür liegt einerseits in der Offenherzigkeit, mit der Anita Blond posiert und die Damen einander kosen, zum anderen in dem hohen Gehalt an Fetischklamotten und -Accessoires, die gezeigt werden.

Die Verpackung der Damen wechselt derartig häufig und besteht nur aus den teuersten Materialien, dass sich der Verdacht aufdrängt, dass dieser Streifen in Wahrheit eine verkappte Modenschau ist. Dass dabei einige der teuersten Porno- und Erotikmodels der Welt auftreten, erscheint folgerichtig. Aria Giovanni, die hier die wohlproportionierte Novizin spielt, hat ihre eigene Website und bietet darin massenhaft Artikel von sich an.

Der dritte Grund, diesen Silberling erst Erwachsenen zugänglich zu machen, besteht in den Sadomaso-Szenen. Obwohl jeder S&M-Praktikant die gezeigten Handlungen als Fakes erkennen kann, so fallen doch Peitschen, Fesseln und Knebeln nicht unbedingt unter die Rubrik „alltägliche Hausmannskost“.

Die Musik soll wohl erotisch wirken, doch nach einer Weile nervt auch das Sopransaxophon, das sich durch schwüle Kadenzen quält. Der Sound zumindest ist hundertprozentig okay, denn Dolby Digital 5.1 ist fast das Beste, was es an Standards gibt – besser ist nur DTS. Die DVD bietet lediglich Standfotos aus dem Film – und die können sich wirklich sehen lassen. Man könnte sie jederzeit in „Penthouse“ oder ähnlichen Magazinen finden (nicht unbedingt im „Playboy“). Ein Link zur Website www.routexx.com dürfte den Betrachter mit „Programmhinweisen“ bombardieren. Andrew Blake ist ja ein wirklich produktiver Mensch.

Unterm Strich

„Blonds and Brunettes“ ist ein Highclass-Porno für Voyeure der gehobenen Gehaltsklasse. Hier wird nicht gebumst, denn es tritt kein einziger Mann auf, hier wird aber auch nicht harter Sadomaso praktiziert, denn auch die Peitschszenen tun nur so als ob. (Die Haut derart teurer Models zu verletzen, wäre wohl ein mittelschwerer Versicherungsfall geworden.) 

Wer den Videoabend mit einem Partner beschließen will, sieht sich diesen Streifen lediglich als Aperitif an und geht dann zu Handfesterem über, um richtig in Fahrt zu kommen. Immerhin könnten ihn Frauen und Männer gleichermaßen genießen.

Wertung

Mima2016: 4 out of 5 stars (4 / 5)

Ein Gedanke zu „Harter Porno? Nein, elegante Erotik“

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