Die Filmwoche ist wieder vorbei, also die Zeit von Dienstag bis Montag. In der Rubrik „Meine Filmwoche“ wird somit auf die gesehenen Filme der letzten Woche geschaut.
Followbruary #8: High Fidelity (Originaltitel: High Fidelity / Jahr: 2000 / Regie: Stephen Frears / Laufzeit: 113 Minuten)
Nick Hornbys Buchvorlage ist ganz große Literatur. Hier kommt der Film nicht ganz dran und hetzt ein wenig zu schnell durch die Trennungen. Dafür kann der Film mit einem großartigen Cast und toller Musik punkten. Und gerade die Musik ist es, die den Film für mich so gelungen macht. Jede Szene mit Musik hat den perfekten Song. Die Musik, die die Stimmung der Szene einfach super transportiert. Und mit der Musik und dem Cast überwiegen ganz klar die Pluspunkte. High Fidelity macht als Film einfach Spaß und immer einen Sichtung wert.
Gnislew: (4 / 5)
Jojo Rabbit (Originaltitel: Jojo Rabbit / Jahr: 2019 / Regie: Taika Waititi / Laufzeit: 108 Minuten)
Jojo ist 10 Jahre alt und schon ein Vorzeige-Nazi. Wo andere Kinder in seinem Altern Piraten oder Teddybären als imaginären Freund haben, ist sein bester und imaginärer Freund Adolf Hitler. Und genau hier fangen die Probleme für so manchen Zuschauer an. Darf ein Film Hitler dafür nutzen um Witze zu machen. Ich sage ja und sehe hier kein Problem, denn Jojo Rabbit verherrlicht und verharmlost den Nationalsozialismus in keinster Weise und wandelt sich von einer bitterbösen Satire um ein dunkles Stück deutscher Geschichte immer mehr zu einem berührenden Drama, welches es schafft sogar mir, der was den Filmkonsum angeht weit entfernt vom Wasser gebaut ist, Tränen in die Augen zu treiben, wenn Jojo einen wirklichen Schicksalsschlag erlebt. Und damit gelingt dem Film etwas, was eigentlich vielmehr Filmen gelingen sollte. Er unterhält, sorgt mit seiner überzogenen Inszenierung für Unterhaltung und wiegt den Zuschauer in sicheren Komödiengewässern, nur um dann zum Schlag in die Magengrube auszuholen und ohne Moralkeule auf die Schrecken des drittens Reiches hinzuweisen. Well done Mr. Waititi. Well done! So geht großes Kino!
Gnislew: (4,5 / 5)
Followbruary #9: Die Reifeprüfung (Originaltitel: The Graduate / Jahr: 1967 / Regie: Mike Nichols / Laufzeit: 106 Minuten)
Ich konnte mal wieder einen Klassiker nachholen. Und wieder einmal konnte mich ein über 50 Jahre alter Film überzeugen. Das alte Filme schlecht sind, ist und bleibt einfach eine Urban Legend! Allein schon Dustin Hoffman in einer seiner ersten großen Rollen zu sehen ist die Sichtung des Films wert und endlich mal die in Waynes World zitierte ikonische Kirchenszene im Original ebenso. Dabei hat mit der Film bereits mit seiner Laufbandfahrt am Flughafen als Eröffnung abgeholt. Wenn Hoffman sich hier verstohlen nach einer hübschen Frau umblickt und sonst versucht störrisch nach vorne zu schauen ist dies Beides, ganz große Schauspielkunst und ganz große Regie. Und wer spätestens bei der Schlüsselszene des Films, der Verführung des jungen Bens durch die reife Mrs. Robinson, gepackt wurde, der ist dann wohl nicht empfänglich für die großen Momente des Kinos!
Gnislew: (4,5 / 5)
Followbruary #10: Ghostbusters (Originaltitel: Ghostbusters / Jahr: 1984 / Regie: Ivan Reitman / Laufzeit: 107 Minuten)
Dieser Film macht einfach immer wieder Spaß. Wie die Ghostbusters von Scharlatanen zu Helden werden, wie man mit Vankman hofft, dass es mit der Liebe klappt, wie die Geisterjäger bei ihren jagten eine Spur der Verwüstung hinterlassen, es ist sehenswert. Ghostbusters ist zum Glück kein Relikt aus vergangenen Tagen, sondern ein Komödienhighlight der 80er Jahre.
Gnislew: (4 / 5)
Cars (Originaltitel: Cars / Jahr: 2006 / Regie: John Lasseter / Laufzeit: 117 Minuten)
2017 schrieb ich:
„Pixar hat schon bessere Filme gemacht und für mich ist Cars der wohl schwächste Film des Studios“
Gnislew in seiner Cars Review 2007
Diese Meinung hat sich mit der neuesten Sichtung doch geändert und statt 6 Punkten bekommt der Film nun 8 Punkte von mir. Scheinbar musste ich mein Filmverständnis erst noch einige Jahren schärfen um die vielen kleinen Anspielungen und Details im Film zu entdecken die Cars sehenswerter machen als damals behauptet. Klar, die Story ist nicht komplexer geworden, aber dafür mein Gesamtbild vom Film klarer.
Gnislew: (4 / 5)
Hook und das Geisterlicht (Originaltitel: Mater and the Ghostlight / Jahr: 2006 / Regie: John Lasseter / Laufzeit: 7 Minuten)
Auch in seiner Zweitsichtung ist dieser Kurzfilm im Cars-Universum einen Blick wert. Jetzt habe ich auch endlich bemerkt, dass der Film eine Bemerkung aus dem Hauptfilm aufgreift.
Gnislew: (3,5 / 5)
Rescue Squad Mater (Originaltitel: Rescue Squad Mater / Jahr: 2008 / Regie: John Lasseter, Victor Navone, Rob Gibbs / Laufzeit: 3 Minuten)
Mater erzählt eine Geschichte darüber wie er einmal Feuerwehrmann und Arzt war und Lightning McQueen will die Geschichte nicht so ganz glauben. Drei witzig inszenierte Minuten die einen ins Cars-Universum zurück bringen.
Gnislew: (3 / 5)
Mater the Greater (Originaltitel: Mater the Greater / Jahr: 2008 / Regie: John Lasseter, Victor Navone, Rob Gibbs / Laufzeit: 4 Minuten)
Mater erzählt eine Geschichte, wie er einmal ein großer Stuntman war und Lightning McQueen will die Geschichte nicht so ganz glauben. Vier witzig inszenierte Minuten die einen ins Cars-Universum zurück bringen.
Gnislew: (3 / 5)
Herr Lehmann (Originaltitel: Herr Lehmann / Jahr: 2003 / Regie: Leander Haußmann / Laufzeit: 105 Minuten)
Erneut beweist ein deutscher Film wie gut deutsches Kino sein kann! Geniale Dialoge. Großartige Schauspieler, allen voran ein bestens aufgelegter Christian Ulmen und schöne Kameraeinstellungen machen Herr Lehmann zu einem Erlebnis. Klar, der Film lebt von seinen Dialogen und nicht von seiner Handlung, denn der Film ist im weitesten Sinne ein Coming of Age Film jenseits des Teenageralters und genau auf diese Dialoge muss man sich einlassen und konzentrieren, wenn man den Film schaut. Macht man dies bekommt man hier allerdings ein kleines Meisterwerk, welches man unbedingt gesehen haben sollte.
Gnislew: (4,5 / 5)
Hattet ihr diese Woche auch soviel Glück bei Eurer Filmauswahl? Was kennt ihr von den hier besprochenen Filmen?
Da hattest du aber eine famose Filmwoche mit reichlich schönen Filmen 🙂
Ja, tatsächlich waren es viele schönen Filme. Jetzt darf sich ruhig auch mal wieder was schlechtes einschleichen.
Jojo Rabbit sehr stark, der einzige Film, bei dem ich anachronistischen Needle Drops als gelungen empfand.
Die Reifeprüfung ist einer der besten Filme aller Zeiten, ganz klar. Auch heute noch fantastisch und High Fidelity hab ich letzte Woche das erste Mal gesehen. Fantastischer Film.
Cars war einer meiner ersten Kino Filme, hab den kürzlich nochmal gesehen und der hat eine der lustigsten Szenen überhaupt (der Boxenstopp)
Cars hat tatsächlich Unmengen an lustigen Szenen, Anspielungen und Easter Eggs. Da brauchte es echt diese Zweitsichtung viele Jahre nach der ersten Sichtung um dies zu entdecken.
Und der Film ist im Grunde ein Remake von „Doc Hollywood“ mit Michael J Fox, den ich aber auch mag
OMG. Gerade die Inhaltsangabe von Doc Hollywood gelesen und du hast Recht. Wieder was gelernt.
Herr Lehmann… von Sven Regner, dem Frontmann von Element of Crime 🙂
Element of Crime sagt mir was. Jetzt weiß ich auch wie der Frontmann heißt. 🙂
Siehste, wieder was gelernt. 🙂
EoC bei Ina. Mein Lieblingssong.