Diese Filmwoche war nicht so voll wie die letzte Filmwoche, aber es wurden doch ein paar Filme gesehen.
Wir sind Champions (Originaltitel: Campeones / Land: Spanien / Jahr: 2018 / Regie: Javier Fesser / Laufzeit: 124 Minuten / Genre: Drama, Komödie)
Nach einem Unfall mit Trunkenheit am Steuer muss Marco Sozialstunden leisten. Da er Basketballtrainer ist, muss er diese in einem Verein für geistig behinderte Menschen machen und soll aus einem wilden Haufen ein Team formen, was in der Liga für Behindertenbasketball antreten kann. Keine so leichte Aufgabe, hat Marco zwar Erfahrungen als Trainer, aber menschlich bewegt er sich leider auf dem Niveau eines Höhlenmenschen. Javier Fesser erzählt auf diesem Konstrukt eine schöne Geschichte über Menschlichkeit und Inklusion. Der Film ist eine etwas anderer Underdoggeschichte mit Figuren die man ins Herz schließt und bei der man gerne vergisst, dass die Betreuung von behinderten Menschen hier doch sehr vereinfacht und teils an der Realität vorbei dargestellt ist. So ist es zum Beispiel fraglich ob es wirklich so gut ist einen Menschen mit panischer Angst vor Wasser unter die Dusche zu locken um eine Maus zu retten und ob dieser Mensch dann wirklich von jetzt auf gleich geheilt ist. Sieht man über diese Aspekte hinweg, wird man allerdings mit einer schönen Komödie belohnt, die sich genug Zeit für ihre Figuren nimmt.
Gnislew: 
(4 / 5)
Weil wir Champions sind (Originaltitel: Weil wir Champions sind / Land: Deutschland / Jahr: 2022 / Regie: Christoph Schnee / Laufzeit: 93 Minuten / Genre: Komödie)
Das deutsche Remake des spanischen Films Wir sind Champions lässt die dramatischen Teile des Originals weitestgehend weg und konzentriert sich auf die komödiantischen Teile des Originals. Da hier weiter Teile der Szenen fast Eins zu Eins übernommen wurden und nur kleine Aspekte des Films angepasst wurden funktioniert auch die deutsche Version der Geschichte eines Basketballtrainers der unfreiwillig ein Team von behinderten Menschen trainieren muss gut, auch wenn Wotan Wilke Möhring als Coach nicht immer perfekt besetzt wirkt und man in ein paar Szenen das Gefühl hat, dass ihn die Arbeit mit den behinderten Menschen etwas überfordert hat. Solide Komödie!
Gnislew: 
(3,5 / 5)
Fireworks (Originaltitel: Stranizza d’amuri / Land: Italien / Jahr: 2023 / Regie: Giuseppe Fiorello / Laufzeit: 134 Minuten / Genre: Drama)
Wenn ich Filme wie Fireworks sehe, die mich mit zurück nehmen, in eine Zeit in der es homosexuelle noch schwerer hatten als in der heutigen Zeit, dann sind die oft Filme, die mir wirklich an die Nieren gehen. Fireworks ist solch ein Film und nimmt die Zuschauer mit in ein beschauliches Örtchen in Italien im Jahr 1982. Gianni ist homosexuell und erlebt dadurch jede Menge schikanieren. Als er eher zufällig auf Nino trifft, wendet sich für ihn zunächst das Blatt, aber eben nur kurzfristig, denn auch weiterhin ist Homosexualität in seinem Umfeld weder geduldet noch akzeptiert. Wenn man Fireworks etwas vorwerfen kann, dann höchstens die Tatsache, dass der Film sich etwas zu viel Zeit lässt seine Geschichte zu erzählen. Das Schicksal von Gianni und Nino, die guten Zeiten die sie erleben, die schönen Momente die die beiden zusammen haben, aber auch die Geschichten der Familien dahinter sind höchst emotional und mit viel Fingerspitzengefühl erzählt und man wünscht sich zwischendurch immer und immer wieder, dass Gianni und Nino einfach zusammen auf einem Moped in den Sonnenuntergang und eine gemeinsame tolle Zukunft fahren, weil die beiden so gut zusammen passen. Fireworks gelingt es nach dem Abspann noch lange nachzuwirken, dafür zu Sorgen, dass egal welche sexuelle Ausrichtung man selber hat froh darüber ist, dass sich zumindest in weiten Teilen der westlichen Welt die Einstellung gegenüber Homosexualität sehr stark gewandelt hat und man hier sehr viel toleranter geworden ist. Fireworks gehört wir mich auf jeden Fall zu einem der wichtigsten Filme, die ich in der jüngeren Vergangenheit gesehen haben
Gnislew: 
(4,5 / 5)
Was sagt Ihr zu dem Film?