Die drei Lewis-Filme der achten Staffel haben folgende Titel:

  • Mit reinem Gewissen
  • Die Löwen von Nemea
  • Jenseits von Gut und Böse

Folge 1: Mit reinem Gewissen / Entry Wounds

Detective Inspector (DI) James Hathaway wurde befördert und hat alle Hände voll zu tun: Es beginnt mit einem Brandanschlag auf die Jagdhütte des Neurochirurgen Alistair Stroke, anschließend wird seine Leiche gefunden. Kurz zuvor unterlief ihm, angeblich unter Alkoholeinfluss, ein Fehler bei einer Hirnoperation an einem Teenager. War es Rache seiner Eltern? DI Hathaway bittet um Unterstützung, und sein Vorgänger Lewis wird aus dem Ruhestand zurückgeholt. Aber kann das funktionieren – Hathaway und Lewis im gleichen Dienstrang?

Folge 2: Die Löwen von Nemea / The Lions Of Nemea

Während die Studentin Rose Anderson an ihrer Doktorarbeit in Altphilologie arbeitet, stößt sie auf ein dunkles Geheimnis. Doch dann wird sie beim Joggen überfallen und erstochen. War es Rache des Professors, dessen Ruf durch die Veröffentlichung von Roses Entdeckungen geschädigt wäre? Rose hatte viele Geheimnisse und hatte gedroht, alle zu lüften. Doch dann stellt sich heraus, dass alles viel komplizierter ist, als es auf den ersten Blick aussieht.

Folge 3: Jenseits von Gut und Böse / Beyond Good And Evil

Vor genau 13 Jahren geschah ein Mord an drei Polizisten, der sich nun zu wiederholen scheint. Lewis ist aber damals wie heute davon überzeugt, den Richtigen gefasst zu haben. Doch der Verurteilte beteuert weiterhin seine Unschuld und sitzt außerdem immer noch im Gefängnis. Hat Lewis sich damals getäuscht? Ist es möglich, dass Lawrie einen seiner Besucher angestiftet hat? Doch dann geschieht etwas, das Lewis‘ Theorien endgültig zu widerlegen scheint…

Bonus: Inspector Morse – Der Wolvercote-Dorn / The Wolvercote Tongue

Laura Poindexter, Erbin des kostbaren Schmuckstückes “Der Wolvercote-Dorn”, war ursprünglich mit ihrem Mann auf einer Bildungsreise durch Großbritannien. Doch diese Reise findet ein plötzliches Ende, als die amerikanische Touristin tot aufgefunden wird. Weswegen musste sie sterben? Laura wollte ihren Schatz einem Museum in Oxford stiften; das war kein Geheimnis. War dieses Vorhaben vielleicht ihr Todesurteil? (Verleihinfo)

Filminfos

O-Titel: Lewis. Vol. 8 (GB 2014)
Dt. Vertrieb: Edel:motion
EAN: 4029759121602
VÖ: 23.6.2017
FSK: ab 12
Länge: ca. 372 Min. (3x 90 + 102 min.)
Regisseur: diverse
Drehbuch: diverse
Musik: Barrington Pheloung
Darsteller: Kevin Whately, Laurence Fox, Claire Holman, Rebecca Front u.a.

Die EPISODEN

Jede Episode ist etwa 2x 45 Minuten lang.

Folgen 1+2: Mit reinem Gewissen (1) / Entry Wounds (1)

Zuerst gibt es einen Brandanschlag auf seine Jagdhütte und dann wird die Leiche des Neurochirurgen Alistair Stoke in der Nähe gefunden. Er wurde mit einem Kopfschuss getötet. Alistair Stoke war sehr von sich überzeugt. Bei der Hirnoperation an dem Teenager Nabeel Nooran, die er unter Alkoholeinfluss durchgeführt haben soll, unterläuft ihm ein Fehler. Doch sein Freund und Geschäftspartner Tom Marston entlastet ihn. Haben Nabeels Eltern Rache geübt?

Die Vermutung erhärtet sich, als kurz darauf auch Tom Marston erschossen aufgefunden wird. Aber auch eine militante Tierschutzorganisation gerät durch ins Netz gestellte Videos unter Verdacht. Ihnen waren die Abschusspraktiken Stokes und Marstons ein Dorn im Auge. Es gibt viel zu tun für den frischgebackenen Detective Inspector Hathaway. Und der muss sich erst einmal in seiner neuen Rolle als Inspektor und Chef zurechtfinden. Seinen Sergeants überträgt er keine verantwortungsvollen Aufgaben und verschleißt dadurch einige Kollegen.

Auch seine jetzige Sergeantin Maddox überlegt bereits, ihre Versetzung zu beantragen. Die Bitte Hathaways nach mehr Personal bringt dessen Vorgesetzte Innocent auf die Idee, Lewis zu bitten, aus seinem Ruhestand noch einmal in den aktiven Dienst zurückzukehren. Kann das funktionieren: Hathaway und Lewis mit gleichem Dienstrang? Aber jetzt ist Hathaway der Chef. Oder finden sie eine ganz andere Lösung? (Text: ZDF)

Mein Eindruck

Die Lösung lautet natürlich „Arbeitsteilung“. Hathaway kapiert nach einer Weile, dass die Stärke von Sgt. Lizzy Maddox in der Einfühlsamkeit liegt, mit der sie Frauen wie die leidgeprüfte Mrs. Nooran vernehmen kann. Hathaway ist dafür viel zu hartgesotten. Gegen ihn wirkt selbst der taffe Lewis wie ein Ausbund an Menschlichkeit.

Der O-Titel weist auf ein selbst für Krimi-Fans kitzliges Rätsel hin: Wie kann es sein, dass zwei Kugeln aus einer Flinte abgefeuert werden konnte, die sich doch derzeit sicher in der Asservatenkammer der Polizei von Oxfordshire befindet? Um auf die Antwort zu kommen, muss man sich ein wenig mit Flinten, Gewehren und deren Läufen auskennen. Auf jeden Fall ist des Rätsels Lösung genial – und führt direkt zum lange gesuchten Täter. Und auf den oder die wäre ich wirklich zuletzt gekommen, denn es gibt jede Menge „red herrings“, also falsche Fährten.

Einen „running gag“ bildet Lewis‘ Ehrgeiz, in seiner neugewonnen Freizeit als Pensionär ein Kanu zu bauen. Wer hat schon jemals ein Kanu auf dem Cherwell gesehen? Wie auch immer: Am Anfang noch auseinandergefallen, sitzen Lewis und Hathaway einträchtig im gleichen, perfekten Kanu. Na, wenn das nicht sehr symbolisch ist und hoffen lässt.

Folgen 3+4: Die Löwen von Nemea (1) / The Lions Of Nemea (1)

Die Studentin Rose Anderson wird beim Joggen überfallen und brutal erstochen, bevor man ihr die Halsschlagader aufschneidet. Rose arbeitete an ihrer Doktorarbeit über den antiken Bühnenautor Euripides und war dabei auf ein Geheimnis gestoßen. Die Veröffentlichung ihrer Entdeckung hätte dem Ruf der Professoren Simon Flaxmore und Philippa Garwood sehr geschadet. Ein Racheakt unter Akademikern also?

Zudem hatte Rose eine Affäre mit Philippas Mann, dem Astronomieprofessor Felix Garwood. Eine Beziehungstat? Kurz vor ihrem Tod hatte Rose sowohl mit Felix Garwood als auch mit ihrer Wohnungsgenossin Chloe Ilson einen heftigen Streit. In den Fall verwickelt ist auch Jennie Brightway, die Schwester von Philippa Garwood. Jennie ist mit Paul verheiratet. Rose hat deren gemeinsame Tochter Tabby unterrichtet. Tabby leidet an einer ungewöhnlichen Blutkrankheit und benötigt dringend einen Stammzellenspender.

Bei Tests stellt sich heraus, dass Paul nicht der leibliche Vater ist, sondern der Frauenheld Felix Garwood. Rose hatte gedroht, auch diese unangenehme Wahrheit ans Licht zu bringen. Als jedoch Professor Felix Garwood selbst einen unschönen Tod findet, müssen Lewis, Hathaway und Maddox erkennen, dass dieser Fall weitaus komplizierter zu sein scheint, als dies auf den ersten Blick aussah. (Text: ZDF)

Mein Eindruck

Die antike Tragödie kennt den juristischen Begriff der Hybris, also Vermessenheit. Sie wird von den Göttern erst mit Wahnsinn, dann mit Tod bestraft. Opfer gibt es genügend: Sisyphos, Tantalus, zahllose Frauen, die es sich mit Göttergattin Hera verscherzten – bis hin zu Ödipus, der aus Unwissenheit und Überheblichkeit seinen Vater erschlug und mit seiner Mutter schlief. (Man sehe sich dazu unbedingt Pasolinis Verfilmung „Edipo Re“ an.)

Doch wer könnte derjenige sein, der sich hier Vermessenheit auszeichnet und den Tod von mindestens einem Menschen verschuldet hat? Es ist das verhängnisvolle Liebesdreieck zwischen Rose, Felix und Philippa, das dem Hochstapler Flaxmore zum Verhängnis wird. Es ist kein geringerer als Hathaway, der ehemalige Klosterschüler, der Roses Entdeckung auf die Spur kommt: Die Lösung steht buchstäblich in den Sternen geschrieben, weshalb sie dem Astronomen Felix auch sofort auffiel (und der O-Titel weist direkt darauf hin).

Doch gleichzeitig geht es um ein zweites Liebesviereck: das zwischen Rose, Felix, Philippas Schwester Jenny und deren Mann Paul, dem Augenoptiker. Hier ist Fruchtbarkeit ein problem – männliche Potenz, um genau zu sein. Mangelt es bei Flaxmore an mentaler Potenz, so gebricht es Paul an biologischer Potenz. Warum aber posaunte Felix ein paar Wochen nach Valentinstag hinaus, er werde bald Vater eines Kindes? Auch diese seine Hybris wird schon bald bestraft. Aber von wem? Wer spielt hier die Rolle der Nemesis? Es bleibt spannend bis zum Schluss.

Folgen 5+6: Jenseits von Gut und Böse (1) / Beyond Good And Evil (1)

Die Ermordung eines Polizisten bringt für Lewis die Vergangenheit zurück. Vor 13 Jahren wurden drei Kollegen auf dieselbe Weise umgebracht. Der Verurteilte Graham Lawrie beteuerte stets seine Unschuld. DI Lewis war fest von Lawries Schuld überzeugt. Doch zum Zeitpunkt des jetzigen Mordes sitzt dieser im Gefängnis. Hat Lewis sich also getäuscht?

Während der Nietzsche-Verehrer Lawrie bei seinem Revisionsverfahren vor Gericht steht, wird auch auf DS Lizzy Maddox ein Mordanschlag verübt. Trotzdem ist sich DI Lewis damals wie heute sicher, in dem eiskalten Graham Lawrie den Täter gefunden und überführt zu haben. DI Hathaway zweifelt daran. Die Indizien deuten darauf hin, dass Lewis seinerzeit auf der falschen Spur war. Um dessen Reputation wiederherzustellen, müssen sich die beiden zusammenraufen und die wahren Zusammenhänge dieser Taten aufklären.

Sie beginnen mit Lawries Besucherliste, die sehr exklusiv ist. Verschiedene Personen hatten dennoch relativ häufig Kontakt zu ihm. Die Buchbinderin Pamela Carson, die sich auch jahrelang intensiv für das Revisionsverfahren eingesetzt hat. Seine Psychiaterin Dr. Sally Rook, die am Phänomen Lawrie die besondere charakterliche Ausprägung eines psychopathischen Täters untersuchte. Der Student Luke Burgess, der mit Lawrie die Faszination für den Philosophen Nietzsche und dessen Thesen über Macht und den sogenannten Übermenschen teilte. Der Philosophie-Dozent Brendan Ward, der den Kontakt aber abrupt beendete, und schließlich der Journalist Hugo Blayne.

Hat der charismatische Lawrie möglicherweise einen seiner Besucher zu einem Mord anstiften können? Dann aber geschieht etwas, das so gar nicht zu Lewis’ Theorien zu passen scheint. (Text: ZDF)

Mein Eindruck

Serienmörder üben damals wie heute eine Faszination auf Menschen mit einer bestimmten Mentalität aus. Dr. Sally Rook nennt sie die „Betas“, die nach einem Leithammel, einem „Alpha“, suchen, um ihm zu folgen. Diese Verehrung geht bis hin zu Nachahmung und Heiratsanträgen. Während weibliche Serientäter eher in die Kategorie „Monster“ (Filmtitel) zu fallen scheinen, vermitteln Serienkiller die Aura eines Übermenschen, der sich über die lächerlichen Konventionen der restlichen Menschlein erhebt – daher spielt auch – der total missverstandene – Nietzsche eine so große Rolle in diesen Phantasien und Ideologien, beispielsweise bei den Nazis.

Es fällt einem Serienmörder wie Lawrie daher leicht, sich als Justizopfer zu präsentieren, dem geholfen werden muss. Seine Anhänger wollen ihre Treue durch „befohlene“ Taten beweisen. Es wirft ein schlimmes Licht auf Anwälte und Pressevertreter, wenn sie sich an den Brotkrumen dieser Superstory mästen wollen: die Anwälte in Form von Ruhm und Ehre, die Journalisten in Form von Buchrechten (es gibt ja immer Wege, eine Memoiren-Aufnahme hinauszuschmuggeln – siehe Lisbeth Salander).

Cops alten Schlages, die nicht immer alle Regeln und Anweisungen beachten konnten, haben jetzt schlechte Karten: Lewis‘ schwärzester Tag ist gekommen, als ein Richter Lawrie aus Mangel an Beweisen freispricht. Nun fällt der Verdacht ausgerechnet auf Tony, den Mann von DS Maddox: Er ist so verzweifelt darüber, er könne sie verlieren, dass er aus Kummer zu jeder Schandtat fähig ist?

Lewis und Hathaway müssen sich beeilen, um noch weitere Gewalttaten zu verhindern. Da stößt Lewis in einem alten Nietzsche-Band auf die entscheidende Verbindung…

Bonus: Inspector Morse – „Der Wolvercote-Dorn“ (The Wolvercote Tongue) (Regie: Alastair Reid, ca. 102 min., © 1987)

Reiche Amerikaner befinden sich auf Besichtigungstour in Oxford, geführt von der Reiseleiterin Sheila Williams. Die ist inzwischen total genervt von den reichen Nörglern, aber dass eine davon auch noch auf ihrem Hotelzimmer stirbt, gibt ihren Nerven den Rest. Dagegen helfen nur mehrere Gin & Tonics. Morse und Lewis fallen zusammen mit dem Gerichtsmediziner Max ein. Der Todesfall war offenbar ein schwerer Herzinfarkt, doch Mrs. Poindexter fiel beim Zusammenbrechen unglücklich gegen einen Bettpfosten – nur ein Zufall?

Morse wird auch durch die Tatsache misstrauisch, dass Mrs. Poindexter zusammen mit einem wertvollen Schmuckstück reiste, welches nun verschwunden ist. Dieses Schmuckstück sollte hier im Oxforder Ashmolean Museum von Dr. Theo Kemp, dem Museumsdirektor, ausgestellt werden. Merkwürdig, dass auch Kemp bald als Wasserleiche einen unschönen Eindruck hinterlässt…

Mein Eindruck

Etwas geht vor sich, doch Morse hat lange keine Ahnung, was es sein könnte (Assoziationen an Dylans Mr. Jones liegen nahe). Genauso wenig wie Bob Lewis, sein Wasserträger, der manchmal zu Geistesblitzen in der Lage ist. Nach dem üblichen Durchhecheln mehrerer Verdächtiger findet der verwickelte Fall ein Happy-End – und der Zuschauer ist ebenso rechtschaffen müde wie der Täter, der von Morse und Lewis gehetzt worden ist.

Ich setze hiermit den Namen von Alastair Reid auf meine Schwarze Liste. Sein Kamerastil ist aus dem vorletzten Jahrhundert und erinnert an die Stummfilmzeit: statisch und mit kaum einer Bewegung der Kamera. Ein einziges Mal lässt er sich zum Einsatz einer Handycam hinreißen, aber diesen Ausrutscher gleichen Postkartenansichten von Oxford und dem Innern eines Pubs wieder aus. Übrigens kann man hier die Darstellerin der „Philippa Garwood“ in der 30 Jahre jüngeren Version bewundern. Sie sieht einfach umwerfend aus – bis zu ihrem umso tragischeren Filmtod.

Die DVD

Technische Infos:

Bildformate: 16:9 außer in Folge 4 (4:3)
Tonformate: D in DD 2.0, Englisch in DD 2.0
Sprachen: D, Englisch
Untertitel: keine außer in Folge 4
Extras: Trailershow

Mein Eindruck: die DVD

Die Qualität des Bildes ist in der Regel sehr hoch, denn es wurde mit hochauflösenden Digitalkameras aufgenommen. Hier gerät sogar Blu-Ray-Qualität in Reichweite, so dass das Ansehen eine wahre Augenweide ist. So ist etwa ein Sonnenuntergang im Gegenlicht ohne jede Verzerrung dargestellt, und auf einer guten Heimkinoanlage sieht das einfach traumhaft aus.

Diese Aussage gilt nicht für Dokumentationsmaterial aus Überwachungsvideos, von Überwachungskameras und anderen Bildquellen. Diese Quellen sind stets gekennzeichnet und nicht Teil der Spielhandlung. Erstaunlich, welche Tricks sich die Bildingenieure heutzutage einfallen lassen – und am Computer umsetzen können. Dass auch laufend gelöschte Emails und Festplatten wiederhergestellt werden, wundert den Zuschauer dann auch nicht mehr. Die britische Polizei ist auf dem neuesten Stand der Technik – ihre Überwachungstechnologie auch…

Der Ton ist hingegen umso bescheidener. Immer noch bekommen wir vom ZDF keinen DD 5.1 Ton geboten, sondern nur Stereo in DD 2.0. Untertitel kann man sich gleich an die Backe kleben. Untertitel gibt es ausschließlich in der Inspector-Morse-Episode, die im O-Ton vorliegt. (Mehr dazu unten.)

Extras

  • Porträtfotos auf der Innenseite des DVD-Covers
  • Es gibt Werbung in Form von Trailern (ca. 5:30 min)

Unterm Strich

Viele Verdächtige, viele Leichen, aber wer ist’s gewesen? Die Suche nach dem Täter ist wie stets verwickelt, voller falscher Fährten und gespickt mit den Falltüren der Vergangenheit. Der Zuschauer rätselt mit den Ermittlern mit. Die Spannung der Ermittlung wird zuweilen durch Action-Einsätze aufgepeppt. Die Fälle fand ich diesmal sehr intelligent gemacht: Nietzsche und die alten Griechen, der Übermensch und Vermessenheit – aber hallo! Und im ersten Fall spielt ein sehr unwahrscheinlicher Täter Nemesis an einem überheblichen „Halbgott in Weiß“ – das passt.

Lewis hat zwar den Stab an Hathaway weitergereicht, wird aber wegen Überarbeitung des Helden noch für ein Jahr reaktiviert. Laurence Fox als James Hathaway gibt unterdessen eine Art Wayne-Mitchum-Verschnitt, guckt undurchdringlich sinnierend und pafft ach so maskulin eine Zigarette. Ich kann nicht behaupten, dass dies eine Verbesserung gegenüber Laurence Fox‘ früheren Auftritten darstellt. Er sollte endlich mal ein wenig lockerer werden und die Sargnägel weglegen.

Paradoxerweise lässt diese Macho-manier Kevin Whately als Lewis wie den Inbegriff von Menschlichkeit und Mitgefühl wirken. Schade, dass die einzige Ermittlerin, Lizzie Maddox, in der 3. Folge die meiste Zeit im Krankenhausbett zubringen muss, was ihren Aktionsradius doch ziemlich einschränkt. Ich hoffe, sie wird in Staffel 9 reaktiviert, die auch schon längst im Kasten ist.

Die DVD

Die Ausstattung der DVD ist so bescheiden wie immer, aber grundsolide, was den Gebrauchswert von Verpackung, Discs und Qualität der Folgen hinsichtlich Bild und Ton angeht. Auf die Trailer hätte ich verzichten können, doch die vielen Porträtfotos auf der Innenseite des Covers finde ich gut.

Bonus-Disc 4

Das Bild im veralteten Format 4.3 erreicht nur normales Fernsehniveau: Im Standbild ist deutlich die Körnung zu sehen. Der Ton in DD 2.0 – Morse liebt Berlioz! – bewegt sich hingegen auf dem eines standardmäßigen Röhren- oder LCD-Fernsehers. Die Untertitel bieten dem deutschen Zuschauer eine ziemlich genaue Übersetzung des gesprochenen Originals, ist also extrem hilfreich: Deutlich hört man die verschiedenen amerikanischen, süd- und nordenglischen Akzente heraus. Lewis als Jung-Parzival zu sehen, ist eine Schau, wohingegen Morse hier eher den König Artus gibt, der dem schönen Geschlecht sehr zugetan ist.

[Wertung]

Mima2016: 4 out of 5 stars (4 / 5)

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